Maul- und Klauenseuche
Auch Großbritannien verhängt Importverbot für Rinder, Schweine und Schafe aus Deutschland

Nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Brandenburg hat nun auch Großbritannien ein Importverbot für Rinder, Schweine und Schafe aus Deutschland verhängt. Ein Regierungssprecher sagte in London, der Einfuhrstopp solle britische Landwirte und ihre Tiere schützen. Der Krisenstab des Bundeslandwirtschaftsministeriums berät.

    Am Tor zum Gelände eines Bauernhofs hängt ein Schild mit der Aufschrift "Vorsicht Seuchengefahr! Betreten verboten".
    "Vorsicht, Seuchengefahr" steht auf einem Schild kurz vor Brandenburg. In der Landwirtschaft herrscht wegen der Rückkehr der Maul- und Klauenseuche Alarmstufe Rot. (picture alliance / dpa / Annette Riedl)
    Großbritannien ist bereits das dritte Land, das die Einfuhr von Rindern, Schweinen und Schafen aus Deutschland verbietet - nach Südkorea und Mexiko. Der Regierungssprecher sagte, die Bauern sollten bei ihren Tieren auf Anzeichen für eine mögliche Erkrankung achten.
    Am Freitag war in Brandenburg der erste Fall der hochansteckenden Viruserkrankung in Deutschland seit 1988 bestätigt worden. Dort werden tausende Tiere von den Behörden untersucht. Nach Angaben des Landwirtschaftsministerium in Potsdam gibt es bislang keine weiteren Fälle.

    Bauernverband hält die Lage für "sehr ernst"

    Der Deutsche Bauernverband mahnte eine enge Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern an, um die Maul- und Klauenseuche einzudämmen. Generalsekretär Krüsken sagte im Deutschlandfunk, die Lage sei sehr ernst, die wirtschaftlichen Auswirkungen seien massiv.
    Eine Notimpfung der Tierbestände lehnte er zum jetzigen Zeitpunkt ab. Mit einer Notimpfung verliere man einen "klaren Blick darauf, wo der Erreger unterwegs ist", denn geimpfte Tiere seien diagnostisch nicht von infizierten Tieren zu unterscheiden, so Krüsken.

    Virologe: Impfdosen in wenigen Tagen herstellbar

    Der Virologe und Vizepräsident des Friedrich-Loeffler-Instituts Martin Beer sagte im Deutschlandfunk, Priorität hätten zunächst weitere Untersuchungen und die Einrichtung von Schutzzonen. Fall sich das Virus dennoch weiter ausbreite, ließen sich etwa 1,5 Millionen Impfdose innerhalb weniger Tage herstellen. Eine Impfkampagne sei allerdings teuer und mit einem hohen Aufwand verbunden.
    Diese Nachricht wurde am 14.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.