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NATO-Manöver in Norwegen
Von der Leyen besucht Soldaten

"Die NATO ist ein Verteidigungsbündnis" und müsse jederzeit in der Lage sein, Allierte zu beschützen, begründete Ursula von der Leyen (CDU) die NATO-Großübung beim Besuch in Rena. 31 Länder sind insgesamt noch bis zum 23. November in Norwegen beteiligt.

Von Klaus Remme |
    Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen besucht mit ihrem norwegischer Amtskollege Frank Bakke-Jensen die multinationalen Truppen bei dem Nato-Manöver Trident Juncture.
    Bundesverteidigungsministerin von der Leyen beim Nato-Manöver in Norwegen (dpa /Kay Nietfeld)
    Nach ihrer Landung in Oslo und einer zweistündigen Fahrt ins deutsche Camp bei Rena steht die Bundesverteidigungsministerin vor einem Büffel. Wer als Laie unterschiedliche Panzer auseinanderhalten will, nutzt ihre Namen. Der Büffel ist ein Bergepanzer, der Marder ein Schützenpanzer, der Boxer ein gepanzertes Fahrzeug.
    Ein Heimspiel für Ursula von der Leyen. Beim Rundgang im Lager gab es von den Soldaten im Einsatz nur positive Rückmeldungen. Das Lager ist über vier Monate in einem Waldstück entstanden, zur Zeit sind dort etwa 4.000 Soldaten aus sieben NATO-Ländern im Einsatz. Wie läuft’s, erkundigt sie sich im Gespräch mit einer Soldatin, keine Probleme, macht Spaß, lautete die Antwort.
    31 Länder sind beteiligt und nein, so hört man im Lager immer wieder, das Manöver sei nicht explizit gegen Russland gerichtet. Ursula von der Leyen begründet die Großübung so:
    "Die NATO ist ein Verteidigungsbündnis, das heißt, sie ist defensiv. Sie muss jederzeit in der Lage sein, die Allierten und ihr Territorium zu schützen und zu verteidigen. Und das muss man üben."
    Wichtige Übung für die deutsche Führung
    Die Zufriedenheit der deutschen Soldaten hat ihren Grund. Sie haben in Sachen Material und Ausrüstung alles, was sie brauchen. Nach den zahllosen Berichten über eklatante Mängel in der Bundeswehr keine Selbstverständlichkeit. Doch die Übung ist wichtig, gilt sie doch als Lackmustest für die deutsche Führung der sogenannten Speerpitze ab Januar 2019, eine besonders schnelle Eingreiftruppe, die mit kurzer Vorlaufzeit bei Krisen einsatzbereit sein muss. Für Deutschland eine echte Herausforderung, so die Bundesverteidigungsministerin heute in Norwegen:
    "Das ging nur, in dem die Bundeswehr die Brigade für das nächste Jahr so ausrüstet, dass sie sich zum Teil aus anderen Verbänden und Einheiten Material und Personal auch ausleihen musste. Das sind die Spuren, die 25 Jahre des Sparens und des Kürzens und des Schrumpfens hinterlassen haben aber seit einigen Jahren sind wir wieder in der Trendwende, der Kehrtwende, in dem wie wieder investieren und die Bundeswehr wächst."
    Die aktuellen Meldungen über Einsatzdefizite gerade bei neuem Material passt da nicht ins Bild. Die Zahlen sind Ergebnis einer Anfrage aus den Reihen der Linksfraktion. "Eine Momentaufnahme", so erklärt die Ministerin, es gebe starke Schwankungen, so habe der Eurofighter zum Abfragezeitraum gerade ein Software-Update durchlaufen, heute beispielsweise, seien alle Maschinen einsatzbereit:
    "Es gibt andere Waffensysteme wie beim Puma oder beim A400M, da wissen wir, dass es gewisse Mängel gibt, insofern zeigt es eigentlich die Lebenswirklichkeit, die jede Streitkraft hat, wenn hochkomplexes Material kommt und dieses Bild lässt sich schlecht durch eine Stichtagsmessung zeigen und da ist es besser, wenn man über die Zeit guckt, wie entwickelt sich Einsatzbereitschaft."
    Schneematsch, Kälte und aufmunternde Worte
    Trident Juncture dauert noch bis zum 23. November, es ist kalt, es regnet, der Schnee der vergangenen Tage wird zu Schneematsch, da kann Ermunterung von ganz oben nicht schaden. Im Gespräch mit den Soldaten gab sich Ursula von der Leyen alle Mühe:
    "Ich höre nur Gutes zu Hause, was Interoperabilität angeht, das ist ja auch ihre Leistung, die dahinter steht, monatelang geplant. Alles Gute noch und kommen sie heile nach Hause."