"Patriot"
Nawalny-Memoiren erschienen

Die Autobiografie des im Februar in einem russischen Straflager gestorbenen Kremlkritikers Alexej Nawalny ist nun in den Buchläden erhältlich. Nawalny verfasste einen Großteil des Buches "Patriot", das auch eine Anklageschrift gegen Präsident Putin ist, während seiner Haft.

    Ein Foto von Alexej Nawalny, davor Kerzen
    Ein Foto von Alexej Nawalny, davor Kerzen (picture alliance / ZUMAPRESS.com / Beata Zawrzel)
    Nawalny erzählt darin, wie er als Kind eines Offiziers in der zerfallenden Sowjetunion über das Jurastudium und die Arbeit als Anwalt zum bedeutendsten Kämpfer gegen Korruption und schließlich zu einem der prominentesten Putin-Gegner wurde. Er schildert auch die zahlreichen Angriffe auf ihn, die mit dem Giftanschlag mit dem Nervengift Nowitschok 2020 in Sibirien ihren Höhepunkt erreichten.
    Nach dem Anschlag hielt sich Nawalny mehrere Monate in Deutschland auf, wo er unter anderem an der Berliner Charité behandelt wurde. Bei seiner Rückkehr nach Moskau Anfang 2021 wurde er verhaftet. Im vergangenen Februar starb er im Alter von 47 Jahren unter nicht restlos geklärten Umständen in einem Straflager in Charp in der Arktisregion und wurde am 1. März in Moskau beerdigt. Nawalnys Familie und Anhänger werfen Präsident Putin Mord vor.

    Witwe erwägt Kandidatur für Präsidentenamt

    Seine Witwe Julia Nawalnaja erwägt unterdessen eine eigene politische Karriere in Russland, sollte Präsident Wladimir Putin einmal nicht mehr an der Macht sein. Wie sie in einem BBC-Interview erklärte, kann sie sich vorstellen, bei einer zukünftigen Präsidentschaftswahl als Kandidatin anzutreten.
    Die Autobiografie "Patriot" sieht Nawalnaja als Vermächtnis ihres Mannes. Das Buch erscheint zwar nicht in Russland, aber auf Russisch und in 19 weiteren Sprachen, darunter auf Deutsch.
    Diese Nachricht wurde am 22.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.