"Wir sind sozusagen der Pionier des Klassik-Streamings", sagt René Zühlke, der Leiter der Digitalabteilung von Naxos Deutschland. Vor rund 20 Jahren hat der Gründer des Labels Naxos, Klaus Heymann, die Naxos Music Library initiiert. Damals habe man das "Endkundensegement" nicht anvisiert, erklärt Zühlke. Naxos wollte Bildungsinstitutionen mit seiner NML erreichen, "die über die nötige Infrastruktur verfügen, um den Streamingdienst überhaupt anbieten zu können". Und aus dieser Tradition heraus liege auch heute noch der Fokus auf Bildungsinstitutionen und weniger auf Endkunden. Einzelpersonen könnten aber auch einen Zugang zur NML erwerben, um darüber Musik zu streamen. Es gebe kein werbebasiertes kostenfreies Angebot, sondern nur zahlungspflichtige Abonnements.
Bislang prägte die Datenbanklogik das Aussehen der Naxos Music Library, das ändert sich jetzt mit der grundlegenden Überarbeitung. Diese sei auch nötig gewesen, um "Webtechnologien, die jetzt gewünscht sind, auch in unserem Portal umzusetzen", erklärt René Zühlke. Auch hinsichtlich der Nutzerfreundlichkeit sei die NML verbessert worden. Im Player könnten jetzt einfacher Playlisten zusammengestellt werden. Die detailreiche Datenbank mit mehr als 840.000 CDs ist weiterhin das Kernelement der NML, daneben wurden der NML auch neue Features gegeben, wie z.B. eine Plattform, auf der sich Musikwissenschaftler und Musikwissenschaftlerinnen über neue Ergebnisse austauschen können.
Mehr als nur stimmungsbasierte Playlisten
"Wir haben uns eine eigene Bildungsleitlinie gegeben", sagt der Leiter der Digitalabteilung von Naxos Deutschland. Das bedeutet, dass das Unternehmen die Daten der NML nicht nur zum Erstellen von stimmungsbasierten Playlisten benutze, sondern dass es um die Auseinandersetzung mit den Werken, den Komponisten und den Künstlern gehe. Darum finden sich beispielsweise Booklets der CDs, Opernlibretti oder Werkanalysen auch in der NML.
Die Naxos Music Library bietet zwei Abspielqualitäten, beide sind nicht verlustfrei. Die eine Streamingqualität ist 128 kBit/s, die höhere Auflösung beträgt 320 kBit/s.