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#NazisRaus
Tweet einer Journalistin löst Solidarität aus

Ein Tweet mit nur zwei Wörtern hat tagelangen Hass gegen eine ZDF-Journalistin ausgelöst. Nun erlebt die Reporterin eine Welle der Solidarität - bis in die Bundesregierung und in die Fußball-Bundesliga.

    Die ZDF-Journalistin Nicole Diekmann hat am Neujahrstag "Nazis raus" getwittert. Es folgen Vergewaltigungsaufrufe, Morddrohungen und Beschimpfungen. Diekmann versucht, mit Ironie zu reagieren. Auf die Frage, wen sie denn für Nazis halte, antwortet sie mit "Alle, die nicht die Grünen wählen". Sie macht sich damit über ein Klischee über Medienmenschen in rechten Kreisen lustig. Doch viele verstehen die Ironie nicht oder wollen sie nicht verstehen.
    #Nazisraus an der Spitze der deutschen Twitter-Trends
    Seit gestern wendet sich das Blatt in den sozialen Medien. Menschen aus allen Lebensbereichen melden sich bei Twitter zu Wort und unterstützen Nicole Diekmann. Viele Politikerinnen und Politiker sind dabei. Bundesaußenminister Heiko Maas schreibt: "#NazisRaus zu sagen, wann man will, wo man will, muss immer selbstverständlich sein. @nicolediekmann gehört unsere Solidarität". Die Fraktionschefin der Grünen, Katrin Göring-Eckhardt twittert: "Das, was Nicole Diekmann gerade erlebt, als Frau, als Journalistin, als Demokratin, betrifft uns alle. Deswegen großen Respekt für die Haltung sowieso, aber auch für das Standhalten #Nazisraus." Die Linkspartei unterstützt Nicole Diekmann und der Generalsekretär der FDP in NRW Johannes Vogel schreibt: "Nazis raus. Online wie offline". Der Bundesligist Schalke 04 meldet sich mit folgendem Statement zu Wort: "Ergibt sich aus unserer Vereinssatzung, unserem Leitbild, unseren Werten - aus allem, was Schalke 04 ausmacht, wofür unser Club steht. #NazisRaus #S04". Ähnliche Erklärungen kommen von Hannover 96 und Hertha BSC. Die Folge: #NazisRaus ist gerade im deutschsprachigen Bereich von Twitter der am meisten genutzte Hashtag.
    AfD sieht Zusammenhang zu Angriff
    Die AfD sieht offenbar einen Zusammenhang zu dem brutalen Angriff auf ihren Bremer Kollegen Frank Magnitz. Die AfD-Fraktionsvorsitzende Alice Weidel bezeichnete den Angriff ihn als einen Mordversuch. Nur durch das beherzte Eingreifen eines Bauarbeiters sei der Bremer AfD-Landesvorsitzende noch am Leben, erklärte Weidel auf Twitter. Ursächlich sei vor allem die alltägliche Hetze gegen die AfD, für die Medien und Politiker anderer Parteien verantwortlich seien.
    Der AfD-Bundestagsabgeordneten Götz Frömming sieht es scheinbar ähnlich. Frömming teilt bei Twitter den Post des AfD-Vorsitzenden Jörg Meuthen zu dem Anschlag und zitiert neben dem Hashtag #NazisRaus die Worte aus dem Talmud: "Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte. Achte auf Deine Worte, denn sie werden Taten. #NazisRaus".