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NBA-Bubble in Orlando
Lakers-Profi Howard fällt ohne Maske auf

Die NBA hat sich für einen Neustart nach Orlando zurückgezogen. Florida ist aufgrund der steigenden Coronazahlen ein fraglicher Ort. Hinzu kommt nun, dass einige Basketball-Spieler es mit den Anweisungen der Liga nicht so genau nehmen.

Von Heiko Oldörp |
Los Angeles Lakers Center Dwight Howard
"Ich sehe einfach kein Risiko, hier infiziert zu werden. Und deshalb ist es sinnlos, mich zu verpetzen", sagte Dwight Howard, der mehrfach keine Maske getragen hat (imago / ZUMA Wire / Brian Rothmuller)
Dwight Howard ist einer der erfahrensten Profis in Nordamerikas Basketball-Liga NBA. Seit 2004 dabei, spielt der Center der Los Angeles Lakers derzeit seine 16. Saison. Doch ausgerechnet er, der 34-Jährige, bereitet der Liga derzeit Probleme. Die NBA hat sich in Orlando von der Außenwelt abgeschottet, will hier, in Zentral-Florida, ab kommender Woche ihre Saison fortsetzen.
Eigens dafür wurde ein mehr als 100 Seiten umfassendes Hygienekonzept entwickelt - und das besagt unter anderem: Maskenpflicht. Doch Howard ist das anscheinend egal. Er fiel bereits mehrfach ohne Mundschutz auf, wurde deshalb der Liga gemeldet und von ihr abgemahnt. Einsicht bei ihm dennoch Fehlanzeige.
"Da wird jetzt eine große Geschichte draus gemacht. Aber ich denke, wir sind am sichersten Platz in Orlando, werden täglich getestet, sind unter uns, dürfen diese Blase nicht verlassen. Ich sehe einfach kein Risiko, hier infiziert zu werden. Und deshalb ist es sinnlos, mich zu verpetzen."
Abgeschottet in Disney World
Eigentlich wollten die ersten US-Profiligen nach der Corona-Pause im Juli ihren Spielbetrieb wieder aufnehmen. Abgeschottet in Disney World in Florida – mit jeder Menge Tests.
Strikte Vorgaben in der "Bubble"
Rund 150 Millionen Dollar lässt sich die NBA die so genannte "Bubble" in Orlando kosten. Die Vorgaben sind strikt - und werden dennoch nicht von allen eingehalten. So bestellte sich Richaun Holmes von den Sacramento Kings kürzlich Essen und verließ, um es in Empfang zu nehmen, das Hotel. Ein Verstoß gegen das Hygienekonzept. Holmes muss zehn Tage isoliert auf seinem Zimmer bleiben.
Beim US-Fernsehsender ESPN, der die NBA-Spiele überträgt, fragten sich anschließend unter der Überschrift "Bubble Trouble?" - zu deutsch: "Probleme in der Blase?", ob es wohl überhaupt möglich sei, die Saison zu Ende zu spielen?
Kleber: "Restgefahr ist auf jeden Fall da"
Maxi Kleber von den Dallas Mavericks fühlt sich in der geschlossenen NBA-Welt zwar sicher, betont aber:
"Ich glaube, eine Restgefahr ist auf jeden Fall da. Ist jetzt die Frage, ob’s Schlupflöcher gibt, ob sich jeder an die Regeln hält, und, und, und. Da wird an die Vernunft der Spieler appelliert - wo ich hoffe, dass man drauf zählen kann."
Lakers-Trainer Vogel: "Alle sollten Mundschutz tragen"
Ähnlich sieht es Frank Vogel. Er ist Trainer der Los Angeles Lakers und somit auch der Coach von Dwight Howard.
"Alle sollten einen Mundschutz tragen. Denn wir wollen, dass diese Blase hier so sauber wie möglich ist, damit wir eine Chance haben, die Saison zu Ende zu spielen. Und wenn nicht jeder bereit ist, täglich seinen Beitrag dafür zu leisten, dann macht das das große Ganze zunichte, für das wir uns alle gemeinsam aufopfern."
Und deshalb hat Vogel angekündigt, dass Howard ab sofort Mundschutz tragen werde.