Im kleinen Hafen von Strande liegen 15 Fischerboote, keines länger als neun Meter. Vom Streit der Fischer ahnt man in dieser Idylle kaum etwas. Die Eigner der kleinen Boote betreiben Tagesfischerei und verkaufen am Wochenende ihren Fang. Für Strande bei Kiel - ein ehemaliges Fischerdorf - ist der Hafen, in dem die Reusen liegen und die Möwen um die Fischreste kreisen, eine Bereicherung. Im Sommer kommen viele Urlauber zu den Booten. Auch zur Strande 1 von Peter Sperling:
Das hat sich hier so eingebürgert. Die Leute wissen, dass sie hier ihren frischen Fisch kaufen können. Attraktiv ist das für unsere Touristen, die bei uns morgens schon erscheinen.Wir haben hier kleine Bänke, die setzen sich da mal hin und die wollen dann auch was von uns wissen. Die Kinder klettern auf den Booten herum und gucken sich die Fischer an.
Sperling wollte gern Fischer werden, aber sein Vater hat es ihm verboten. Er hatte einen schweren Unfall, als er nach dem Krieg über eine Mine fuhr. Sein Sohn sollte einen sicheren Beruf mit geregeltem Einkommen erlernen. Trotzdem kaufte sich der heute pensionierte Beamte vor 30 Jahren ein Boot:
Ich war hauptberuflich Polizeibeamter und das war ja recht stressig.Das Schöne, finde ich, war immer, dass ich nach der Arbeit rausfahren könnte und alles Stressige abstreifen konnte. So empfinden das vielleicht auch die Wassersportler - auf dem Wasser hatte ich meine ganz persönliche Freiheit.
Die rund 700 schleswig-holsteinischen Hobbyfischer unterliegen den gleichen gesetzlichen Auflagen wie die 653 Hauptberufler. Auch sie müssen Quoten einhalten und einmal im Monat die Fischfänge und Verkäufe an die Behörden melden. Den Hauptberuflern sind die Nebenberufler ein Dorn im Auge. Aus dem Kieler Fischereiamt heißt es, sie würden bei der Direktvermarktung ab
Kutter oder an die Restaurants die Preise kaputtmachen. Das sagt auch ein Vollerwerbs-Fischer aus Eckernförde. Er möchte namentlich nicht erwähnt werden - aus Angst, dass man ihm die Netze zerschneidet:
Sie sind uns ein Dorn im Auge, weil die uns ja doch sehr einschränken in unserem Berufszweig, beispielsweise Plätze wegnehmen. Und uns stört auch,dass die am Wochenende ihre Fische verkaufen, während wir eigentlich auch davon leben sollten am Wochenende.
Wolfgang Albrecht ist Vorsitzender des Fischereischutzverbandes und vertritt die Nebenerwerbler. Er versteht Neid und Missgunst unter den Fischern nicht:
Ich bin eigentlich verwundert darüber, dass man hier versucht, einen Gegensatz herauszuarbeiten unter den Fischern. Genau das Gegenteil müsste der Fall sein. Und der, der heute noch glaubt, dass wir
mit unseren 160 Tonnen Gesamtfangmenge irgendjemand kaputtmachen, dem kann ich nicht mehr helfen, der ist von gestern, der wird es auch nicht mehr lernen.
Die Auflagen für Haupt- wie Nebenerwerbler steigen. So werden die Anforderungen an die Ausrüstung an Bord immer höher, die Liegezeiten länger und die Bürokratie nimmt zu. Aber Schleswig-Holsteins Fischer sitzen trotzdem nicht in einem Boot.
Das hat sich hier so eingebürgert. Die Leute wissen, dass sie hier ihren frischen Fisch kaufen können. Attraktiv ist das für unsere Touristen, die bei uns morgens schon erscheinen.Wir haben hier kleine Bänke, die setzen sich da mal hin und die wollen dann auch was von uns wissen. Die Kinder klettern auf den Booten herum und gucken sich die Fischer an.
Sperling wollte gern Fischer werden, aber sein Vater hat es ihm verboten. Er hatte einen schweren Unfall, als er nach dem Krieg über eine Mine fuhr. Sein Sohn sollte einen sicheren Beruf mit geregeltem Einkommen erlernen. Trotzdem kaufte sich der heute pensionierte Beamte vor 30 Jahren ein Boot:
Ich war hauptberuflich Polizeibeamter und das war ja recht stressig.Das Schöne, finde ich, war immer, dass ich nach der Arbeit rausfahren könnte und alles Stressige abstreifen konnte. So empfinden das vielleicht auch die Wassersportler - auf dem Wasser hatte ich meine ganz persönliche Freiheit.
Die rund 700 schleswig-holsteinischen Hobbyfischer unterliegen den gleichen gesetzlichen Auflagen wie die 653 Hauptberufler. Auch sie müssen Quoten einhalten und einmal im Monat die Fischfänge und Verkäufe an die Behörden melden. Den Hauptberuflern sind die Nebenberufler ein Dorn im Auge. Aus dem Kieler Fischereiamt heißt es, sie würden bei der Direktvermarktung ab
Kutter oder an die Restaurants die Preise kaputtmachen. Das sagt auch ein Vollerwerbs-Fischer aus Eckernförde. Er möchte namentlich nicht erwähnt werden - aus Angst, dass man ihm die Netze zerschneidet:
Sie sind uns ein Dorn im Auge, weil die uns ja doch sehr einschränken in unserem Berufszweig, beispielsweise Plätze wegnehmen. Und uns stört auch,dass die am Wochenende ihre Fische verkaufen, während wir eigentlich auch davon leben sollten am Wochenende.
Wolfgang Albrecht ist Vorsitzender des Fischereischutzverbandes und vertritt die Nebenerwerbler. Er versteht Neid und Missgunst unter den Fischern nicht:
Ich bin eigentlich verwundert darüber, dass man hier versucht, einen Gegensatz herauszuarbeiten unter den Fischern. Genau das Gegenteil müsste der Fall sein. Und der, der heute noch glaubt, dass wir
mit unseren 160 Tonnen Gesamtfangmenge irgendjemand kaputtmachen, dem kann ich nicht mehr helfen, der ist von gestern, der wird es auch nicht mehr lernen.
Die Auflagen für Haupt- wie Nebenerwerbler steigen. So werden die Anforderungen an die Ausrüstung an Bord immer höher, die Liegezeiten länger und die Bürokratie nimmt zu. Aber Schleswig-Holsteins Fischer sitzen trotzdem nicht in einem Boot.