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Nepal
Keine Hoffnung mehr auf Überlebende

Eine Woche nach dem verheerenden Erdbeben in Nepal gestalten sich die Hilfsmaßnahmen weiterhin schwierig. Viele Bergdörfer sind auf dem Landweg noch nicht erreicht worden. Nach offiziellen Angaben wurden inzwischen 7.040 Leichen gefunden. Die Regierung hat keine Hoffnung mehr, noch Überlebende zu finden.

Von Jürgen Webermann |
    Eine Landschaft, übersät mit Trümmern vieler eingestürzter Häuser, nur noch wenige Gebäude stehen.
    Im nepalesischen Dorf Barpak im Epizentrum des Erdbebens stehen nur noch wenige Häuser. (picture alliance / dpa / Diego Azubel)
    Mit Hubschraubern der indischen Armee wurden heute erneut Wanderer in Sicherheit gebracht. Sie saßen seit einer Woche in einem Nationalpark nördlich von Kathmandu fest. Ihr Aufenthaltsort war bereits bekannt.
    Allerdings herrscht immer noch Unklarheit über den Verbleib vieler Touristen. Viele stecken fest, ohne Strom und Handynetz. Andere dürften bereits zum Beispiel nach Indien ausgereist sein, ohne dass dies den Behörden bisher bekannt ist.
    Die nepalesische Regierung will sich jetzt ganz darauf konzentrieren, die Erdbebenopfer mit Zelten, Decken, Lebensmitteln und Wasser zu versorgen. Es bestehe keine Hoffnung mehr, in den Trümmern Überlebende zu finden, so ein Sprecher.
    Stattdessen sind Aufräumteams ausgerückt, um den Schutt zu beseitigen und beispielsweise Tierkadaver zu entsorgen. Dabei stoßen sie immer wieder auf Leichen. Die Behörden vermuten, dass die Zahl der Opfer noch deutlich steigen wird, weil tausende Menschen noch vermisst werden.
    Eine Woche nach dem schweren Erdbeben ist auch die Hauptstadt Kathmandu noch weit von einer Normalität entfernt. Einwohner zündeten vor dem Rathaus hunderte Kerzen an, um der Opfer der Katastrophe zu gedenken.
    Die sonst so geschäftstüchtige Stadt ist derzeit deutlich leerer; viele Einwohner sind in ihre Heimatdörfer zu ihren Familien gereist.