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Nummer 8 in Opposition
Neptun, der etwas vergessene Planet

Morgen früh erreicht der fernste Planet des Sonnensystems seine beste Stellung des Jahres. Neptun steht im Sternbild Wassermann und ist die ganze Nacht hindurch zu sehen – allerdings ist mindestens ein Fernglas nötig, um ihn auszumachen.

Von Dirk Lorenzen |
Der Planet Neptun, aufgenommen von der Raumsonde Voyager 2 beim Vorbeiflug im Jahr 1989.
Der Planet Neptun, aufgenommen von der Raumsonde Voyager 2 beim Vorbeiflug im Jahr 1989 (NASA)
Neptun hat knapp 50.000 Kilometer Durchmesser, besteht vor allem aus Wasserstoff, Helium und Methan und erscheint in bläulicher Farbe. Bisher hat nur die Raumsonde Voyager 2 den Gasriesen besucht – vor mehr als dreißig Jahren.
Immer wieder gibt es vage Pläne, eine Raumsonde auf den Weg zu schicken, um Neptun und seinen mysteriösen Mond Triton zu erforschen. Der hat eine Atmosphäre, vermutlich auch Eisvulkane und könnte unter der Oberfläche flüssiges Wasser haben.

Erstmal keine Neptun-Mission

Neptun, seine Ringe und seine Monde liefern sicher wichtige Informationen über die Entstehung des Sonnensystems. Doch der neue Zehnjahresplan für die Planetenforschung empfiehlt der NASA keine Mission zum Neptun.
Stattdessen stehen sein innerer Nachbar Uranus und der Saturnmond Enceladus ganz oben auf der Wunschliste. Die mögliche Neptunsonde Odyssee kam erst einmal nicht zum Zuge. Das Team habe nicht überzeugend dargelegt, wie die Sonde mit verfügbaren Raketen binnen zehn Jahren die Reise antreten könne.

Frühestens 2050 eine Raumsonde

Für Neptunfans ist das eine schlechte Nachricht. Bestenfalls gibt es beim nächsten Zehnjahresplan eine Empfehlung für eine Mission. Bei mindestens fünf Jahren Bau- und zehn Jahren Flugzeit erreicht frühestens etwa 2050 wieder eine Raumsonde den blauen Planeten am Rand des Sonnensystems.

Steckbrief des Planeten Neptun
Neptune Odyssey, Konzept einer möglichen Mission zum äußersten Planeten