Seine Vision sei ein entmilitarisierter und deradikalisierter Gazastreifen, sagte Netanjahu vor den Abgeordneten beider Parlamentskammern. Langfristig müsse es dort eine palästinensischen Zivilbehörde geben, die nicht das Ziel verfolge, Israel zu zerstören. Auf absehbare Zeit werde man aber eine übergeordnete Sicherheitskontrolle benötigen, um sicherzustellen, dass Gaza Israel nie wieder bedrohe.
Netanjahu weist Verantwortung für Not im Gazastreifen zurück
Netanjahu rief die USA dazu auf, sich gemeinsam mit Israel gegen die - Zitat - "iranische Achse des Terrors" zu stellen, der man sich im Nahen Osten gegenübersehe. Solange dies der Fall sei, werde man gewinnen, betonte der israelische Regierungschef. Verantwortung für die Not der Menschen im Gazastreifen wies er zurück. Israel blockiere keine Lebensmittellieferungen in den Gazastreifen. Es sei die Terrororganisation Hamas, die das Essen stehle.
US-Präsident Biden hatte Netanjahu wiederholt gedrängt, im Krieg gegen die Terrororganisation Hamas die Zivilbevölkerung besser zu schützen.
Pro-palästinensische Proteste rund ums US-Kapitol
Vor dem Kapitol in Washington demonstrierten während der Rede tausende Menschen mit palästinensischen Fahnen und forderten einen Waffenstillstand im Gazastreifen. Dabei kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei. Mehrere Kongressabgeordnete boykottierten Netanjahus Rede. Auch Vizepräsidentin Harris, die als Favoritin für die Präsidentschaftskandidatur der Demokratischen Partei gilt, nahm nicht teil. Sie will den israelischen Ministerpräsidenten am Donnerstag treffen. US-Präsident Biden empfängt ihn zu Gesprächen im Weißen Haus. Dabei soll es auch um die Verhandlungen mit der Hamas über eine Feuerpause im Gazastreifen und eine Freilassung der verbliebenen Geiseln der Terrororganisation gehen.
Israelische Delegation verschiebt Reise zu Geisel-Verhandlungen in Katar
Wie am Abend bekannt wurde, verschiebt die israelische Delegation wegen des Termins ihre Anreise zu den geplanten Verhandlungen in Katar. Wie Regierungsvertreter bestätigten, sollen die Unterhändler nicht wie geplant am Donnerstag anreisen, sondern erst in der kommenden Woche. Neben den USA und Katar vermittelt auch Ägypten in dem Konflikt.
Diese Nachricht wurde am 24.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.