Krieg im Nahen Osten
Netanjahu bittet nach Tod von Hamas-Geiseln im Gazastreifen um Vergebung

Nach dem Fund von sechs getöteten Geiseln der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen hat der israelische Ministerpräsident Netanjahu die Angehörigen um Vergebung gebeten. Zudem kündigte er Vergeltung an.

    Benjamin Netanjahu steht an einem Rednerpult und gestikuliert. Im Hintergrund steht eine israelische Fahne.
    Benjamin Netanjahu bei einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz. (Ohad Zwigenberg / Pool AP / dpa / Ohad Zwigenberg)
    In einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz sagte Netanjahu, man sei nahe dran gewesen, die Geiseln lebend zurückzubringen. Es sei aber nicht gelungen. Die Hamas werde einen hohen Preis zahlen. Die sechs Toten waren am Samstag in einem Tunnel bei Rafah gefunden worden. Laut Obduktion waren die vier Männer und zwei Frauen kurz vorher aus nächster Nähe erschossen worden.
    Regierungschef Netanjahu verteidigte seine harte Haltung in den Verhandlungen mit der Terrororganisation Hamas. Mit Blick auf die anhaltenden Protestdemonstrationen im eigenen Land gegen ihn sagte er, die Positionen Israels in den Gesprächen seien strategisch und politisch notwendig. Er betonte, dass unter anderem die israelische Kontrolle eines Grenzstreifens zwischen Ägypten und dem Gazastreifen keinesfalls abgegeben werde. Ein Truppenrückzug von dort ist eine Kernforderung der Hamas, die auch Ägypten als Vermittlerstaat unterstützt.

    Netanjahu weist Kritik von Biden zurück

    Netanjahu reagierte auch auf Kritik von US-Präsident Biden, der beklagt hatte, die israelische Regierung bemühe sich nicht ausreichend um Kompromisse mit der Hamas, damit die verschleppten Geiseln aus der Gewalt der Terrororganisation freikommen. Der israelische Premier sagte, er glaube im Gegensatz zu Biden nicht, dass weiteres Entgegenkommen Israels zu einem Frieden führe. Vielmehr sei es an der Hamas, Kompromisse einzugehen.
    Diese Nachricht wurde am 03.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.