Hunderte Kämpfer seien darauf vorbereitet, israelische Bodenangriffe auf südlibanesische Dörfer abzuwehren. Die Hisbollah werde zudem ihre Raketenangriffe auf Israel intensivieren. Auch der Iran deutete eine Fortsetzung des Krieges an. Die iranische Vertretung bei den Vereinten Nationen nannte Sinwar einen Märtyrer, dessen Tod die Muslime in ihrem Widerstand bestärken würde.
Netanjahu: Hamas-Kämpfer müssen Waffen niederlegen
Netanjahu meinte dagegen, Sinwars Tod symbolisiere den Niedergang der Herrschaft des Bösen. Er rief die verbliebenen Hamas-Kämpfer im Gazastreifen auf, die Waffen niederzulegen und die Geiseln freizulassen. Wer der Aufforderung nachkomme, dem werde Israel ermöglichen zu überleben.
Zuvor hatte das israelische Militär nach eigener Darstellung Sinwar und zwei andere Hamas-Kämpfer getötet. Demnach hatte sich Sinwar in Rafah vor Soldaten in ein Gebäude geflüchtet, das man schließlich beschossen habe. Seine Leiche wurde laut Polizei inzwischen zu Untersuchungen nach Tel Aviv gebracht. Sinwar gilt als Drahtzieher des Terroranschlags vom 7. Oktober und war seit der Tötung von Hamas-Auslandschefs Hanija das ranghöchste Mitglied der Terrorgruppe.
Auch international Hoffnung auf Geisel-Freilassung und Waffenruhe
US-Präsident Biden erklärte, mit dem Tod Sinwars sei die Hamas zu einem Anschlag wie am 7. Oktober nicht mehr fähig. Er werde zeitnah mit Netanjahu über eine Beendigung des Krieges sprechen. Auch Frankreichs Staatschef Macron, Außenministerin Baerbock und ihr italienischer Kollege Tajani äußerten die Hoffnung auf eine baldige Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln.
Wieder viele Tote im Gazastreifen
Gestern waren bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen nach palästinensischen Angaben mindestens 28 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten in einem Schulgebäude in Dschabalia seien auch Kinder, erklärte ein Vertreter des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums. Die israelische Armee teile mit, zum Zeitpunkt des Angriffs hätten sich dort Dutzende Extremisten aufgehalten.
Diese Nachricht wurde am 18.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.