Israel bezog sich nun jedoch auf eine Überprüfung von Geheimdiensten. Deif war der Stellvertreter des Hamas-Anführers im Gazastreifen, Sinwar, und galt als einer der Drahtzieher des Terrorangriffs der Hamas auf Israel am 7. Oktober des vergangenen Jahres.
Gestern war auch der Auslandschef der Hamas, Hanija, in Teheran bei einem Raketenangriff getötet worden. Der Iran und die Hamas drohten mit Vergeltung. Israel hat sich bisher nicht offiziell zu der Tat in der iranischen Hauptstadt bekannt.
Der deutsch-iranische Politikwissenschaftler Ali Fathollah-Nejad rechnet fest mit einer Reaktion des Irans. Israel habe durch einen Doppelschlag zwei Herzkammern der vom Iran geleiteten sogenannten Achse des Widerstands getroffen, sagte der Direktor am Center for Middle East an Global Order im Deutschlandfunk. Dies sei eine Demütigung für das Regime in Teheran gewesen. Zugleich gebe es aber rote Linien, die zu beachten seien, weil der Iran sonst einen großen Krieg riskieren könnte, der das Regime gefährdet. Der Iran müsse aufpassen, dass die Amerikaner nicht zu sehr provoziert würden.
Erhöhte Alarmbereitschaft in Israel
Die israelische Armee wurde in Erwartung möglicher Vergeltungsschläge für die Attentate in Beirut und Teheran nach Medienberichten in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Der israelische Rundfunk meldete, die Luftabwehr des Landes sei in maximaler Bereitschaft. Israelische Kampfjets patrouillieren demnach im Luftraum des Landes und Bodentruppen an den Grenzen erhöhten ihre Einsatzbereitschaft.
Der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Hardt, sprach im Deutschlandfunk von einer riskanten Strategie Israels. Zugleich verwies er darauf, dass dort der Eindruck herrsche, der Iran wolle das Land vernichten.
Diese Nachricht wurde am 01.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.