Als Beispiele für die andere Art von Machtausübung von Frauen im Mittelalter nannte Dumitrescu etwa das gezielte Verheiraten ihrer Nachkommen. So habe etwa Eleonore von Aquitanien nicht nur ihre Kinder gezielt verheiratet, sondern auch über ihre Enkelinnen noch Macht ausgeübt. "Frauen waren oft verheiratet, um Frieden zu schaffen." Man neige heute deswegen dazu, sie als schwach und passiv zu sehen. Das ändere sich, wenn man sich ihre Geschichten genauer anschaue. Auch hätten Frauen bewusst Prestigeobjekte verschenkt. "Das war eine Art, Netzwerke zu bauen".
Bis heute sei es jedoch schwierig für Frauen, gute Modelle für Macht zu finden, sagte Dumitrescu. Hillary Clintons Inszenierung als Mutter, Ehefrau und Großmutter etwa habe nicht funktioniert. Zudem sei ein Problem seit dem Mittelalter geblieben: "Es wird immer noch ungern gesehen, wenn Frauen zu offensichtlich Macht ausüben." Es sie ein "psychologisches Schachspiel nötig", um Ziele zu erreichen.