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Neu entdeckte Exoplaneten
Wissenschaftliche Sensation oder PR-Getöse?

Immer wieder heißt es, man sei in den Tiefen des Alls auf eine "zweite Erde" gestoßen - und bei genauem Hinsehen entpuppen sich diese vermeintlichen Sensationen doch als wenig spektakulär. Wie verhält es sich bei neu entdeckten sieben Exoplaneten - sind sie wirklich ein bemerkenswerter Fund?

Dirk Lorenzen im Gespräch mit Ralf Krauter |
    HANDOUT - Die künstlerische Darstellung zeigt das mögliche Aussehen des Planetensystems von Trappist-1. Grundlage für die Zeichnung sind Daten über Durchmesser, Masse und Entfernung der Planeten zum Zentralgestirn.
    Obwohl niemand weiß, wie die Oberflächen der neu entdeckten Planeten aussehen, hat die NASA künstlerische Darstellungen veröffentlicht. (NASA/JPL-Caltech/dpa-Bildfunk)
    Wissenschaftsjournalist Dirk Lorenzen hält die Entdeckung durchaus für bemerkenswert. "Die sieben Planeten kreisen um einen roten Zwergstern, ein ganz schwaches Objekt, das viel kleiner und schwächer ist als unsere Sonne." Solche Sterne seien die mit Abstand häufigsten im All. Weil sie aber so schwer zu sehen sind, sind erst wenige genauer erforscht. Trotzdem wurde schon einmal so ein Planetensystem gefunden. "Wenn man das hochrechnet, muss es im All von Planeten nur so wimmeln - und damit höchstwahrscheinlich auch von Leben", so Lorenzen
    Skeptisch ist er aber bei den PR-Bildern. "Die NASA hat eine Darstellung der Oberfläche veröffentlicht mit Wasser, Eisschollen, Stern am Himmel und Nachbarplaneten. Das ist unseriös, denn niemand weiß, wie es da aussieht. Die Planeten wurden auf eine indirekte Weise entdeckt, es gibt keine Bilder der sieben Planeten."
    Das gesamte Gespräch können Sie sechs Monate in unserer Mediathek nachhören.