Heute ist der schlechteste Tag, seit wir Ölfladen suchen. Wir haben vielleicht eine oder zwei Tonnen gefischt. Aber die in Guipuzkoa, haben schon aus französischen Gewässern viel geholt. 10, 15 Tonnen pro Schiff. Wenn wir das nicht rausholen würden, käme das voll in Bordeaux und Arcachon an.
160 baskische Schiffe gehen täglich auf Öljagd, erklärt Gervacio stolz. Mit einer Art Schaumlöffel entreißen sie, über die Reling gebeugt, die Fladen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt dem Meer. Sonst käme das Gift an Land. Bei Bermeo dränge es ins Biosphärenreservat Urdaibai ein. Doch der größte Teil zielt auf Frankreich. Der Golf von Biskaya macht dort, wo das Baskenland zwischen Spanien und Frankreich geteilt wird, einen Knick.
Statt Fischfang geht die baskische Flotte auf Ölfang, die Fischerei ist im Baskenland derzeit verboten. Umweltminister, Sabin Intxaurraga erklärt:
Die baskische Regierung hat von Beginn an als absolute Priorität gesetzt, den Ölschlamm aus dem Meer zu holen, um die sozialen, ökonomischen und Effekte auf die Umwelt klein zu halten. Weil wir mehr als 16.000 Tonnen aus dem Meer gefischt haben, ist uns das weitgehend gelungen.
Nicht ganz, wie Arantxa Ozio, Sprecherin der baskischen Umweltorganisation Eguzki erklärt:
Man merkt deutlich, dass der Tourismus hier sehr wichtig ist, die Strände wurden täglich gereinigt. Wir haben kritisiert, dass an den Felsen und in den Steinbuchten, die sehr bedeutend für die Fauna, aber unzugänglich sind, nichts geschah.
Hunderte Umweltschützer kletterten zwischen den Felsen herum, um eine Bestandaufnahme zu machen. Erst auf die Veröffentlichung der Daten hat die baskische Regierung reagiert. Ein Stufenplan zur Reinigung wurde vorgelegt. Wenn der nicht schnell umgesetzt wird, wird Eguzki wieder aktiv:
Wir denken, es ist schlimmer, wenn der Dreck dort lange bleibt, denn die Gifte strömen aus und das Zeug wir immer zäher.
Doch wie können Gervacio und seine Kollegen 16.000 Tonnen Öl aus dem Wasser fischen, wenn nach Angaben aus Madrid angeblich nur 25.000 Tonnen ausgelaufen sein sollen. Welches Öl hat 3000 Kilometer Küste in Spanien verseucht, da noch Tausende Tonnen im Meer schwimmen?
Wir haben Zweifel, ob es Lüge oder Inkompetenz ist,
sagt der baskische Umweltminister, denn bisher hat sich die Regierung eher im Verdunkeln hervorgetan. Vielleicht bringt die Justiz Licht in die Angelegenheit, dass Mitglieder der Regierung als Beschuldigte vernommen werden, ist bisher eines der wenigen guten Zeichen.
Für Gervacio hat Madrid die Arbeiten bisher jedenfalls mehr behindert als unterstützt. Vom Geld gar nicht zu reden.
Wenn wir die Unterstützung der baskischen Regierung nicht hätten, wären alle bankrott. Die spanische Regierung zahlt ein Minimum von 40 Euro für einen Seemann pro Tag. Damit kommt keine Fliege voran, ein Schiff ist teuer. Zum Glück bekommen wir noch 90 Euro von der baskischen Regierung pro Mann, sonst wäre Schluss.
Dabei fällt die Reinigung der Küste und des Meeres in die Kompetenz von Madrid. Eine der vielen Kompetenzen, die auch in 25 Jahren noch nicht an die baskische Autonomieregierung übertragen wurden. Die darf bisher nur zahlen, wie der Umweltminister beklagt.
Es war die Zeit zum Handeln, weil die Zentralregierung nichts tat. Die baskische Regierung hat in einer Aufgabe, die ihr bisher nicht zukommt, Kosten von über 20 Millionen Euro bisher übernommen. Wir hoffen, die Zentralregierung geht damit verantwortlicher um als mit dem Untergang des Schiffs. Bisher haben wir noch keinen Euro erhalten.