Die neue Saison der Basketball-Bundesliga BBL soll am 6. November starten. Dabei wird regelmäßig vor den Spieltagen überprüft, wie hoch die Pandemie-Aktivität an den jeweiligen Liga-Standorten ist und welche Maßnahmen aufgrund des medizinisch-hygienischen Arbeitsschutz-Konzeptes angemessen sind.
BBL-Geschäftsführer Stefan Holz sagte im Dlf, es sei trotzdem nicht auszuschließen, dass es wie bei ALBA Berlin, weitere Corona-Fälle in der Liga geben werde. "Wir müssen alle mit der neuen Realität leben. Wenn es nicht mehr funktioniert, überlegen wir uns einen Plan B, wie wir das auch im letzten Sommer getan haben."
Auf Staatshilfen angewiesen
Mit Blick auf die Finanzen in der Liga könne es durchaus "auch knapp werden" für die Clubs, meint Holz. Die Zuschauereinnahmen und die damit zusammenhängenden Sponsoringeinnahmen sowie Merchandising und Catering in den Hallen seien relevante Einnahmequellen. Deshalb müssten bald wieder Zuschauer in die Hallen. Zudem seien die Clubs auf kompensierende Staatshilfen angewiesen. Maximal können Clubs 800.000 Euro beantragen.
Man sei sehr froh, dass insgesamt 200 Millionen Euro für den Sport bereitgestellt würden. "Dann müssen die Bedingungen aber auch so sein, dass das Geld fließt", sagt Holz. Die Frage, ob man die neue Saison ohne Fans in der Halle überhaupt starte, stelle man sich im Moment nicht, sagt Holz. "Wir starten auf jeden Fall – mit oder ohne Zuschauer. Es gibt keine andere Option."
Kritik an Inzidenzschwelle
Diskutieren müsse man allerdings die Inzidenzschwelle von 35 meint Holz, ab der keine Zuschauer in Hallen mehr zugelassen sind. Mit sicheren Hygienekonzepten sei es zu verantworten, auch bei höheren Inzidenzen eine gewisse Zahl von Zuschauern zuzulassen. "Der Sport hat ja bewiesen, dass er sehr gute Konzepte hat, die auch eingehalten werden. Wir haben uns Vertrauen erarbeitet und wir würden uns auch wünschen, dass das entsprechend so gesehen wird."
"Budgets aller Clubs haben sich um 30-40 Millionen reduziert"
Die Corona-Zeit habe mittlerweile starke Auswirkungen auf die Budgets der Clubs. "Die 17 Clubs der BBL haben für die letzte Saison einen Umsatzplan von 130 Millionen Euro – am Ende dann vielleicht 140 oder 150 Millionen Euro. Dieses Jahr planen die 18 Clubs mit knapp 100 Millionen Budget. Die Budgets aller Clubs haben sich um 30-40 Millionen reduziert", so Holz.
Die BBL sei damit auf einem Niveau wie vor 5 oder 6 Jahren. Das starke Wachstum der Liga sei zum ersten Mal gebrochen. "Das wirft uns um Jahre zurück", kritisiert der BBL-Geschäftsführer. Aber: "Wenn die 20 Prozent Zuschauer mit Leben gefüllt werden und die Staatshilfen vernünftig fließen, dann schaffen wir das."