Filmfestival
Neue Berlinale-Intendantin kritisiert Gala von 2024 als einseitig

Die neue Intendantin der Berlinale, Tricia Tuttle, will mehr offenen Dialog auf dem Filmfestival etablieren.

    Tricia Tuttle trägt ein schwarzes Kleid und schwarze Kette und lächelt
    Die US-Amerikanerin und frühere Chefin des London Film Festivals, Tricia Tuttle, soll die Berlinale modernisieren. (picture alliance / Pool Photo Events 02 | manuele mangiarotti )
    In einem Interview hat sie die letzte Gala vor ihrem Amtsantritt kritisiert, die Antisemitismus-Vorwürfe ausgelöst hatte. 2024 sei nicht der Pluralismus erreicht worden, für den das Festival stehe, sagte Tuttle der Neuen Osnabrücker Zeitung. "So einseitig wie auf der Preisgala dürfen wir nicht noch einmal werden." Tuttle sagte, man fordere ein respektvolles Gespräch und bestehe darauf, dass jeder seine Meinung äußern dürfe. "Natürlich sehe ich eine rote Linie, wo es in den Antisemitismus kippt", sagte die Amerikanerin. Gleichzeitig sei es wichtig, im Gespräch zu bleiben und Komplexität zuzulassen.

    Breite Kritik nach Gala 2024

    Nach der Berlinale-Gala 2024 hatte es breite Kritik gegeben, weil auf der Bühne einseitige Positionierungen im Nahostkonflikt zugunsten der Palästinenser abgegeben wurden. Zudem versäumte die Berlinale-Leitung eine Solidaritätsbekundung mit einem israelischen früheren Festival-Wettbewerber, der von der Hamas als Geisel entführt wroden war. Im Netz kursierten Screenshots eines Beitrags mit einem antisemitischen Slogan, der offenbar über einen offiziellen Berlinale-Account geteilt worden war.
    Diese Nachricht wurde am 11.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.