Der 1880 in München geborene Franz Marc hatte lange nach seinem künstlerischen Weg gesucht. Und eine Zeit lang sah es so aus, als ob er den niemals finden würde. Die Kunstakademie hatte er abgebrochen, seine frühen Arbeiten verkauften sich nicht. Geld hatte er nicht - und dann verstrickte sich Franz Marc auch noch in drei Liebesbeziehungen gleichzeitig. Aber dann sah er in Paris die Werke der französischen Moderne - und lernte die Künstlerkollegen Wassily Kandinsky und August Macke kennen, die zu seinen wichtigsten Weggefährten wurden. Und plötzlich hatte Marc um 1911 seine Form - und man muss unbedingt auch sagen - seine Farben gefunden. Franz Marcs blaue und gelbe Pferde, seine lilafarbene Eselsherde, seine gelben, springenden Kühe - kraftvoll, lebendig, dynamisch in die flächige Landschaft gesetzt - das war eine Sensation in der damaligen Künstlerszene. Rückblickend muss man sagen, Franz Marcs Tierdarstellungen gehören zu den am meisten reproduzierten Bildern der Kunstgeschichte. Aber hinter diesem Erfolg verschwanden allerdings auch alle Widersprüche und Brüche, die es in Leben, Werk, Geisteshaltung und Selbstäußerungen des Künstlers gegeben hat.
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Neue Biografie
Zum 100. Todestag von Franz Marc
Vor 100 Jahren ist Franz Marc als Meldeoffizier hoch zu Pferde in der Nähe des Schlachtfeldes von Verdun gefallen. Der Journalist, Literaturwissenschaftler und Buchautor Wilfried F. Schoeller hat dieses Datum genutzt, um eine neue Biografie zu Franz Marc vorzulegen, die diesen Künstler in einem differenzierteren Licht zeigt, als es bislang der Fall war.