Viele Kultureinrichtungen haben sich während der Coronapandemie Hygienekonzepte überlegt, die das Infektionsgeschehen eindämmen sollten. Dennoch treffen auch sie die geplanten neuen Maßnahmen der Bundesregierung stark: Ab dem 2. November sollen Theater, Opern, Kinos oder Konzerthäuser schließen.
Einige Museen kritisieren die neuen Beschränkungen nun und haben einen Brief an die Landesregierungen geschrieben. Mehr als vierzig Direktorinnen und Direktoren deutscher Kunstmuseen haben ihn unterschrieben, darunter Alexander Klar, Direktor der Kunsthalle Hamburg, Ulrike Groos, Direktorin des Kunstmuseums Stuttgart und Stefan Berg, Direktor des Kunstmuseums Bonn.
Sie fordern, die Entscheidung zur Schließung der Häuser zu überdenken: "Bei allem Verständnis für die Herausforderungen, die Corona uns allen auferlegt, halten wir das für eine falsche Entscheidung.", heißt es im Brief. "Wenn die Museen nun erneut geschlossen werden, so erscheint dies als eine symbolische Geste."
"Ästhetischer Genuss und gesundheitliche Sicherheit"
Doch ist es bei der aktuellen Pandemie-Entwicklung vertretbar, dass sich die Menschen in Ausstellungen treffen? Stefan Berg verteidigte im Deutschlandfunk als einer der Initiatoren des Briefes seine Haltung, die Museen geöffnet zu halten. Gerade in Zeiten der Pandemie sei es wichtig neben einem "Erleben einer Dauerkrise", auch "positive Anreize und ästhetische Stimulanz" zu bekommen.
Museen seien zudem auch Orte, an denen sich die entsprechenden Corona-Regeln und die Sicherheits- und Hygienanforderungen, hervorragend umsetzen lassen würden, so Berg im Dlf: "Wir haben klimatisierte Räume, große und hohe Räume und Konzepte, wo tatsächlich eben dieser ästhetische Genuss hergestellt werden kann wie auch die gesundheitliche Sicherheit."