Extremismus
Rund 2.300 Teilnehmer bei Demonstration von Islamisten in Hamburg

In Hamburg haben sich an einer erneuten Demonstration von Islamisten nach Einschätzung der Polizei rund 2.300 Menschen beteiligt. Sie versammelten sich im Stadtteil St. Georg. Teilnehmer hielten unter anderem Schilder hoch, auf denen das Wort "Verboten" stand. Damit reagierten sie auf die Behördenauflagen.

    Zu sehen sind islamistische Demonstranten in Hamburg. Sie tragen Schilder mit den Aufdrucken "Verboten" und "Zensiert" auf einer Kundgebung des islamistischen Netzwerks Muslim Interaktiv.
    Islamisten-Demonstration in Hamburg (Gregor Fischer / dpa / Gregor Fischer)
    Die Polizei erklärte vorab, es sei in jeglicher Form verboten, einen islamischen Gottesstaat in Deutschland zu fordern. Ebenso waren Aufrufe zu Gewalt oder zur Vernichtung Israels untersagt. Bei einer ähnlichen Kundgebung in Hamburg Ende April waren Schilder mit der Aufschrift gezeigt worden: "Kalifat ist die Lösung". Dies hatte bundesweit Proteste ausgelöst.
    Angemeldet wurde die Demonstration unter dem Motto "Gegen Zensur und Meinungsdiktat". Organisator war die vom Verfassungsschutz beobachtete Gruppierung "Muslim Interaktiv". Der Psychologe und Extremismusforscher Mansour sagte im Deutschlandfunk, das islamistische Netzwerk spreche seit Jahren gezielt junge Menschen vor allem in Sozialen Netzwerken an, um sie zu radikalisieren. Als Gegenmaßnahmen seien sowohl Repression als auch Prävention nötig.
    Bundesinnenministerin Faeser hatte die polizeilichen Auflagen vor der Demo begrüßt. Dadurch werde ein hartes Einschreiten ermöglicht. Die deutschen Sicherheitsbehörden hätten die islamistische Szene im Visier.
    Diese Nachricht wurde am 11.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.