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Neue Deutschlandfunk-Produktion
Auftakt zum Großprojekt

2024 begeht die Musikwelt den 200. Geburtstag von Anton Bruckner. Bis dahin möchte Dirigent François-Xavier Roth mit seinem Kölner Gürzenich-Orchester alle Sinfonien des österreichischen Romantikers neu aufnehmen. Er begann mit Bruckners Siebter.

Am Mikrofon: Jochen Hubmacher |
    Ein Mann mit weißem Hemd und schwarzer Weste blickt zufrieden zur Seite.
    Der Dirigent François-Xavier Roth ist seit 2015 Kölner Generalmusikdirektor. (Julia Sellmann)
    "Bruckner hat langsam gelebt, und ihm gelang die langsamste Musik, die wir kennen", schreibt Karl Grebe in seiner Bruckner-Biografie. Der Kölner Generalmusikdirektor François-Xavier Roth sieht das sicher differenzierter. Vergleicht man seine Interpretation der siebten Sinfonie von Anton Bruckner mit denen anderer Dirigenten, dann ist "langsam" nicht das erste Attribut, das einem dazu einfällt. Roths Neueinspielung mit dem Kölner Gürzenich-Orchester verhält sich zu Aufnahmen eines Herbert Blomstedt oder Christian Thielemann mitunter wie ein französischer TGV zu einer deutschen Regionalbahn. Roth hinterfragt unsere Hörgewohnheiten mit einem leichtfüßigen Bruckner, schlackenlos und transparent im Klang. Bruckner ist für Roth ein Wegbereiter der Moderne. Diese Modernität möchte er in seinem Kölner Bruckner-Zyklus unterstreichen. Und so stellt Roth den romantischen Sinfonien zeitgenössische Werke zur Seite. Im Falle von Bruckners Siebter ein Stück der Französin Graciane Finzi: "Soleil vert". Für Roth in den 1980er Jahren die erste Begegnung mit groß besetzter Avantgarde-Musik. Das Orchestercluster gespielt von 100 Musikern hat damals einen "positiven Schock" bei ihm ausgelöst, der bis heute nachwirkt.
    Anton Bruckner
    Sinfonie Nr. 7 E-Dur, WAB 107
    Graciane Finzi
    Soleil vert
    Gürzenich-Orchester Köln
    Leitung: François-Xavier Roth
    Aufnahme vom Dezember 2019 aus der Philharmonie Köln