Franz Schubert zweifelte nicht daran, dass er zu Höherem berufen war. Doch für den Sprung aus dem Schullehrerdasein in eine freischaffende künstlerische Existenz brauchte es einen langen Anlauf. Auch als er es geschafft hatte, blieb die Enttäuschung darüber, dass es letztlich eher kleine Werke waren, Lieder vor allem, denen er sein Bekanntwerden verdankte, nicht aber seine Sinfonien und Opern. Dabei hatte er auf diesem Gebiet schon mit achtzehn Jahren einiges zuwege gebracht. Die jüngste CD-Veröffentlichung im Rahmen von Heinz Holligers Schubert-Zyklus lenkt die Aufmerksamkeit auf einige Werke dieser frühen Jahre. Einen Hang zur Größe verrät die geradezu monumentale zweite Sinfonie, aber auch die Einleitung zur dritten und die Ouvertüre zu "Des Teufels Lustschloss": Vorstöße in eine Zukunft als Sinfoniker und Bühnenkomponist, die Schubert, solange er lebte, versagt geblieben ist.
Franz Schubert
Sinfonie Nr. 3 C-Dur, D 200
Sinfonie Nr. 3 C-Dur, D 200
"Des Teufels Lustschloss". Ouvertüre, D 84
"Alfonso und Estrella". Ouvertüre, D 732
Sinfonie Nr. 2 B-Dur, D 125
Kammerorchester Basel
Leitung: Heinz Holliger
Leitung: Heinz Holliger
Aufnahmen von Juni und August 2019 aus dem Landgasthof Riehen und dem Musik-und Kulturzentrum Don Bosco in Basel.