Europa
Neue DNA-Analysen verraten mehr über Völkerwanderungen

Im ersten Jahrtausend nach Christus war in Europa die Zeit der Völkerwanderungen. Um diese Migrationsbewegungen erklären zu können, musste sich die Forschung früher auf antike Quellen verlassen, die oft nicht sehr zuverlässig waren. Doch inzwischen können DNA-Analysen sehr genau erfassen, wo die Menschen damals herkamen.

    Schematische Darstellung der Völkerwanderung in Europa
    Schematische Darstellung der Völkerwanderung in Europa (Novarte / CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons )
    Eine neue Methode hat ein Forschungsteam im Fachjournal Nature vorgestellt und damit rund 1.500 alte Genome aus Europa analysiert. Dabei fanden sich neue Belege für schon vermutete Wanderungswellen - etwa von germanischen Gruppen aus Skandinavien und Norddeutschland ins Römische Reich. Aber es gab auch überraschende Fälle. Zum Beispiel konnten bei einem Mann im britischen York schon vor dem 4. Jahrhundert skandinavische Gene nachgewiesen werden - also bevor die Wikinger und die Angelsachsen nach Großbritannien kamen. Möglicherweise war er ein Soldat oder ein versklavter Gladiator, der mit den Römern dorthin kam.
    Das Forschungsteam sagt, dass sich der neue Analyse-Ansatz nicht auf Europa beschränkt, sondern überall auf der Welt helfen könnte, die Geschichte der Menschen besser zu verstehen.
    Diese Nachricht wurde am 02.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.