Kassel
Neue documenta-Findungskommission berufen

Der Aufsichtsrat der Documenta hat eine neue Findungskommission für die Künstlerische Leitung der Kasseler Kunstausstellung berufen. Die "documenta 16" findet im Sommer 2027 statt. Die ursprüngliche Findungskommission war im vergangenen November komplett zurückgetreten.

03.07.2024
    Auf einem Monitor steht der Termin für die documenta 16: 12.Juni bis 19. September 2027.
    Die documenta 16 findet im Sommer 2027 statt (picture alliance / dpa / Uwe Zucchi)
    Nun sollen sechs internationale Experten und Expertinnen der zeitgenössischen Kunst nach einer Leitung suchen. Die Findungskommission habe die Aufgabe, wegweisende Persönlichkeiten der zeitgenössischen Kunst einzuladen, sich mit einem Konzept um die Künstlerische Leitung der documenta 16 zu bewerben und aus den präsentierten Einreichungen das vielversprechendste Format für die Umsetzung auszuwählen, heißt es in einer Mitteilung.
    Die Beteiligten stünden mit ihrer ausgewiesenen Expertise und der Vielfalt ihrer Hintergründe in besonderer Weise für die Internationalität und Diversität der documenta-Ausstellungen. Mit ihrem Engagement bewiesen sie ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein für die zeitgenössische Kunst und die documenta in dieser "ganz besonderen Zeit". Die Kommission setzt sich zusammen aus Yilmaz Dziewior, Sergio Edelsztein, N'Goné Fall, Gridthiya Gaweewong, Mami Kataoka, und Yasmil Raymond. Edelsztein ist ein freier Kurator, der in Berlin und Tel Aviv lebt und unter anderem die israelischen Pavillons auf der Biennale von Venedig 2005 und 2013 kuratierte.
    Im November war die Findungskommission der "Documenta 16" komplett zurückgetreten. Zur Begründung hieß es, der Arbeitsprozess sei unter dem Eindruck der Terrorattacken der Hamas, dem zunehmenden Antisemitismus in Deutschland und den polarisierten Debatten immer mehr unter Druck geraten. Zunächst war der indische Schriftsteller Ranjit Hoskoté zurückgetreten. Gegen ihn hatte es Antisemitismus-Vorwürfe gegeben.
    Die "documenta 15" im Jahr 2022 war von Antisemitismus-Skandalen überschattet.
    Diese Nachricht wurde am 03.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.