Das menschliche Gehirn ist höchst anfällig für Störungen, die von anderen körperlichen Regionen ausgehen. Nach neuesten Erkenntnissen werden auch Demenzerkrankungen durch körperliche Ursachen mit ausgelöst. Sie sind also kein unabwendbares Schicksal, sagt Professor Christian Gerloff, der Präsident des Hamburger Neurologentags:
"Es gibt eben auch Demenzformen, ganze Untergruppen der Demenz, die sind dadurch bedingt, dass die Blutversorgung im Gehirn schlecht ist und da kann man präventiv vorbeugend ansetzen, indem man die Gefäßrisikofaktoren kontrolliert.
Der andere Aspekt ist, dass selbst die klassischen degenerativen Erkrankungen, also eine Alzheimererkrankung, wahrscheinlich zusätzlich Schädigungen am Gefäßsystem mit sich bringen, sodass auch bei diesen klassischen degenerativen Erkrankungen die Gefäßmedizin eine Rolle spielt."
Gehirn und andere Körpersysteme beeinflussen sich gegenseitig. Als Konsequenz fordern die Neurologen verstärkte Zusammenarbeit der einzelnen medizinischen Disziplinen.
"Dass man die Brücke schlägt und dann zum Beispiel erkennt, dass eben typische Risikofaktoren, die ansonsten angeschuldigt werden, den Herzinfarkt oder den Schlaganfall zu verursachen, dass die, wenn man es genau betrachtet, über zehn Jahre zur Abnahme der Denkleistung führen."
Abnahme der Denkleistung bedeutet den ersten Schritt in Richtung Demenz. Diese Krankheit wird in den kommenden 40 Jahren zu einer der großen Herausforderungen der Medizin gehören- so die Prognosen.
Neben Durchblutungsstörungen könnte auch extremes Übergewicht deren Ausbruch begünstigen. Das legt eine aktuelle Studie nahe.
""Wenn man sehr, sehr dick ist und einen BMI von über 30 hat und zusätzlich noch andere Risikofaktoren hat - man nennt das heute das metabolische Syndrom - beispielsweise also zum Beispiel Zuckerkrankheit und hohes Cholesterin oder Zucker und hoher Blutdruck oder hohes Cholesterin und hoher Blutdruck - wenn man diese Faktoren erfüllt, dann hat man ein deutlich höheres Risiko, dement zu werden und da kann man ansetzen."
An dieser Stelle ist Neuroprävention gefragt, um die Risikofaktoren auszuschalten. Christian Gerloff fordert dazu eine enge Zusammenarbeit von Internisten, Herz-Kreislaufspezialisten, Diabetologen und Neurologen.
Professor Wolfgang Örtel geht sogar noch einen Schritt weiter. Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Neurologie kann sich vorstellen, bereits vor der Geburt die Risiken für eine spätere Adipositas und eine möglicherweise dadurch verursachte Demenz zu verringern.
"Dass die Mutter sich gesund ernährt, das Gewicht möglichst normal hält. Weil, die Ernährung beeinflusst das Gehirn des wachsenden Kindes. Das ist im Tierexperiment eindeutig gezeigt. Und diese Erkenntnisse, die sollte man mal umsetzen, um bei Frauen diese Untersuchung durchzuführen und das ist bisher in diesem Umfang nicht erfolgt."
Dass Demenz und andere neurologische aber auch psychische Störungen nicht nur geistige, sondern auch körperliche Ursachen haben, ist eine Erkenntnis, die neue Horizonte in der Prävention öffnet. Doch es ist noch viel Forschungsarbeit zu leisten, um das menschliche Gehirn und seine Beziehungen zu körperlichen Vorgängen besser kennenzulernen.
"Es gibt eben auch Demenzformen, ganze Untergruppen der Demenz, die sind dadurch bedingt, dass die Blutversorgung im Gehirn schlecht ist und da kann man präventiv vorbeugend ansetzen, indem man die Gefäßrisikofaktoren kontrolliert.
Der andere Aspekt ist, dass selbst die klassischen degenerativen Erkrankungen, also eine Alzheimererkrankung, wahrscheinlich zusätzlich Schädigungen am Gefäßsystem mit sich bringen, sodass auch bei diesen klassischen degenerativen Erkrankungen die Gefäßmedizin eine Rolle spielt."
Gehirn und andere Körpersysteme beeinflussen sich gegenseitig. Als Konsequenz fordern die Neurologen verstärkte Zusammenarbeit der einzelnen medizinischen Disziplinen.
"Dass man die Brücke schlägt und dann zum Beispiel erkennt, dass eben typische Risikofaktoren, die ansonsten angeschuldigt werden, den Herzinfarkt oder den Schlaganfall zu verursachen, dass die, wenn man es genau betrachtet, über zehn Jahre zur Abnahme der Denkleistung führen."
Abnahme der Denkleistung bedeutet den ersten Schritt in Richtung Demenz. Diese Krankheit wird in den kommenden 40 Jahren zu einer der großen Herausforderungen der Medizin gehören- so die Prognosen.
Neben Durchblutungsstörungen könnte auch extremes Übergewicht deren Ausbruch begünstigen. Das legt eine aktuelle Studie nahe.
""Wenn man sehr, sehr dick ist und einen BMI von über 30 hat und zusätzlich noch andere Risikofaktoren hat - man nennt das heute das metabolische Syndrom - beispielsweise also zum Beispiel Zuckerkrankheit und hohes Cholesterin oder Zucker und hoher Blutdruck oder hohes Cholesterin und hoher Blutdruck - wenn man diese Faktoren erfüllt, dann hat man ein deutlich höheres Risiko, dement zu werden und da kann man ansetzen."
An dieser Stelle ist Neuroprävention gefragt, um die Risikofaktoren auszuschalten. Christian Gerloff fordert dazu eine enge Zusammenarbeit von Internisten, Herz-Kreislaufspezialisten, Diabetologen und Neurologen.
Professor Wolfgang Örtel geht sogar noch einen Schritt weiter. Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Neurologie kann sich vorstellen, bereits vor der Geburt die Risiken für eine spätere Adipositas und eine möglicherweise dadurch verursachte Demenz zu verringern.
"Dass die Mutter sich gesund ernährt, das Gewicht möglichst normal hält. Weil, die Ernährung beeinflusst das Gehirn des wachsenden Kindes. Das ist im Tierexperiment eindeutig gezeigt. Und diese Erkenntnisse, die sollte man mal umsetzen, um bei Frauen diese Untersuchung durchzuführen und das ist bisher in diesem Umfang nicht erfolgt."
Dass Demenz und andere neurologische aber auch psychische Störungen nicht nur geistige, sondern auch körperliche Ursachen haben, ist eine Erkenntnis, die neue Horizonte in der Prävention öffnet. Doch es ist noch viel Forschungsarbeit zu leisten, um das menschliche Gehirn und seine Beziehungen zu körperlichen Vorgängen besser kennenzulernen.