"Wonder Woman" von Patty Jenkins
Gut: Scarlett Johansson als weibliche Superheldin "Black Widow" macht ja keine ganz schlechte Figur, aber Gal Gadot kann ihr locker das Wasser reichen. Außerdem: Die "Black Widow" war nur eine aus der Superhelden-Truppe der "Avengers". Doch "Wonder Woman", Tochter von Göttervater Zeus und als Halbgöttin ausgerüstet mit entsprechender Kraft, kann jetzt im Film "Wonder Woman" ganz alleine das tun, was sie immer tun wollte:
"Ich wollte immer die Welt retten."
Bevor sie dann in Zukunft in den "Justice-League"-Filmen auch Teil einer Gruppe sein muss.
"Doch je näher man kommt, desto deutlicher erkennt man die große Finsternis."
"Wonder Woman", die uns ja schon in diesem unsäglichsten aller Superheldenfilme, in "Batman vs. Superman" begegnete, bekommt hier jetzt eine ganz eigene Geschichte: Auf der Amazoneninsel Themyscira, hinter einem mythischen Nebel, wächst Diana Prince zur toughen Kämpferin heran, um dann mit dem britischen Flieger Steve - gespielt von Chris Pine - im Ersten Weltkrieg den griechischen Kriegsgott Ares zu bekämpfen.
Ein reizvoller Zeiten- und Mythen-Mix mit einer ebenso cleveren wie sympathischen wie sexy Heldin, die es den Männern ordentlich auf die Glocke gibt. Und dass Halbgöttin "Wonder Woman", umwerfend gespielt von der israelischen Schauspielerin Gal Gadot, sich mit Superhelden-Kräften für den Welt-Frieden einsetzt, prügelnd, gut, aber immerhin für einen guten Zweck ...
"Wie lautet deine Mission?" - "Den Krieg zu beenden."
... das ist doch ein netter Zug von ihr.
"Wonder Woman": empfehlenswert
"Hilfe, unser Lehrer ist ein Frosch" von Anna van der Heide
"Ich bin anders als andere Menschen.",
sagt Lehrer Franz zu seiner neunjährigen Schülerin:
"Manchmal, da bin ich grün, glitschig, habe vier Beine."
Sita hat gerade ihre Frosch-Phase und ist entsprechend begeistert.
"Ein Frosch?"
Als Sita und ihren Klassenkameraden klar wird, dass Franz nur durch das Verspeisen einer Fliege wieder zum Menschen werden kann, tun die Kinder alles, um ihren Lehrer vor den Nachstellungen des Schuldirektors zu schützen. Der heißt nicht nur "Storch". Sita fragt ihre Mutter, die Tierärztin:
"Kann ein Mensch auch ein Frosch sein? - Ja, natürlich geht das. Im Märchen schon."
Denkste, nicht nur da. Phantasievoll spielt Anna van der Heide in ihrem Film "Hilfe, unser Lehrer ist ein Frosch" mit Motiven aus dem Grimm‘schen "Froschkönig", um das Thema der Akzeptanz des Andersartigen in die Jetztzeit zu verlegen. Dabei verzichtet die Filmemacherin fast vollständig auf Digitaltricks. "Hilfe, unser Lehrer ist ein Frosch" erzählt feinfühlig und mit herrlichem Humor von der selbstverständlichen Toleranz, mit der die Kinder ihrem etwas anderen Lehrer entgegentreten. Und der sagt:
"So bin ich einfach. Ich posaune das nicht rum. Ich schäme mich aber auch nicht. Kein bisschen."
"Hilfe, unser Lehrer ist ein Frosch": herausragend.
"Der wunderbare Garten der Bella Brown" von Simon Aboud
"Bella Brown, tja, was soll ich sagen? An diesem Mädchen war nichts normal. Dass sie, nachdem sie das Licht der Welt erblickt hatte, überhaupt überlebte, war ein Wunder."
Erzählt die Stimme am Anfang von Simon Abouds Film "Der wunderbare Garten der Bella Brown". Bella wurde als Säugling in einem Parkteich ausgesetzt und dann von Enten großgezogen. In Sachen Sonderbarkeit also kann die nun erwachsene Bibliothekarin dem Lehrer-Frosch ohne Probleme das Wasser reichen. Bellas zwanghafte Ordentlichkeit, die sie in ihrem kleinen Mietshaus an den Tag legt, bezieht sich allerdings nicht auf ihren Garten. Den lässt sie verkommen. Und so kommt es zum Ultimatum des Vermieters:
"Ich habe drei Wochen, um den Garten wieder hinzukriegen, andernfalls lande ich auf einer Parkbank."
Um dieses verwilderte Etwas also in einen Garten zu verwandeln,
"Na gut, ich helfe ihnen." - "Ach wirklich."
... gibt es nur einen: den biestigen Nachbarn, der geraden seinen Koch gefeuert hat, dann aber doch mit ins Gartenrestrukturierungs-Team einsteigt:
"Ich koche ihre Mahlzeiten, Sie helfen ihr mit ihrem Garten. So haben wir alle was davon." - "Einverstanden."
"Der wunderbare Garten der Bella Brown" von Simon Aboud hat ein großartiges Ensemble, bestehend aus der schrulligen Bibliothekarin Bella, brillant gespielt von "Downton Abbey"-Star Jessica Brown Findlay, sowie dem zunächst griesgrämigen Nachbarn, Tom Wilkinson, dem liebevoll-tollpatschigen Erfinder, Jeremy Irvine, und dem sympathisch-genialen Koch alias Andrew Scott, bekannt als böser Moriarty aus der TV-Sherlock-Serie. Es geht um die Magie der Gartenarbeit:
"Die Gestaltung eines Gartens beginnt mit Neugier. Und wird schnell zu einer Lebensaufgabe, die einen von einem Moment auf den anderen packen kann. Indem man einfach nach draußen geht."
Am Ende ist Bella Brown eine andere, genauso wie ihr Garten. Von dessen praktischer Umgestaltung hätte man sich aber, um an die Magie des Gartens glauben zu können, einige Bilder mehr gewünscht. So wirkt die Veränderung von Mensch und Garten doch eher wie eine Feelgood-Behauptung, wettgemacht allein von den hervorragenden Schauspielern.
"Der wunderbare Garten der Bella Brown": akzeptabel.