"Also darf ich vorstellen: Das ist Emma. Und Daniel."
"Sehr erfreut."
"Sehr erfreut."
Wenn in einem Film aus dem Jahr 2018 ein fast 70-Jähriger bei der Begrüßung einer nicht einmal halb so alten Frau reagiert wie der pawlowsche Hund auf das Läuten der Glocke, dann hat sein Regisseur definitiv nicht die Zeichen der Zeit erkannt. Ein sabbernder Greis als zentraler Filmcharakter steht für eine überholte Altherrenfantasie, wie sie im französischen Kino noch vor Jahren gang und gäbe war.
"Wollen Sie ... ich meine, wollen Sie? Wollen Sie?"
"Und was?"
"Und was?"
Filmische Szenen als Kopfkino
Nun mag man Hauptdarsteller und Regisseur Daniel Auteuil, im echten Leben 68, zugutehalten, dass er mit "Verliebt in meine Frau" ein Theaterstück verfilmt hat, das nicht auf seinem Mist gewachsen ist: die Geschichte eines Ehemanns, der sich in Tagträume verliert. In denen wird er - Daniel - zum Mann an der Seite der jungen Freundin seines Kumpels Patrick. Den spielt Gérard Depardieu, im echten Leben 70.
"Ich habe eine Wohnung gemietet. Es war etwas überstürzt. Du weißt ja, wie das ist." "Oh ja."
"Wir suchen jetzt etwas Schöneres, etwas wesentlich Größeres."
"Wir haben gerade heute Nachmittag eine Wohnung besichtigt."
"Wir suchen jetzt etwas Schöneres, etwas wesentlich Größeres."
"Wir haben gerade heute Nachmittag eine Wohnung besichtigt."
Das Prinzip ist immer dasselbe: Eine Szene - wie hier beim gemeinsamen Abendessen - endet stets als Kopfkino.
"Das ist doch unglaublich!"
"Ja, es ist so wunderschön."
"Das ist wahnsinnig romantisch."
"Wenn sie dir gefällt, nehmen wir sie."
"Daniel? Bist du noch bei uns?"
"Ja, es ist so wunderschön."
"Das ist wahnsinnig romantisch."
"Wenn sie dir gefällt, nehmen wir sie."
"Daniel? Bist du noch bei uns?"
Ein Woody Allen hätte mit Sicherheit mehr aus dem Stoff gemacht, hätte witzigere Pointen platziert und besseres Timing bewiesen als Kollege Daniel Auteuil. Aber eine Altherrenfantasie ohne ironische Brechung wäre es auch dann noch.
"Verliebt in meine Frau": enttäuschend
"Was machen Sie hier, Father?"
"Kennen wir uns, mein Sohn?"
"Nein. Aber das hier ist kein Ort für einen Priester, Father."
"Kennen wir uns, mein Sohn?"
"Nein. Aber das hier ist kein Ort für einen Priester, Father."
Ein Schauplatz, sieben Fremde, ein dunkles Geheimnis. "Bad Times at the El Royale" ist eine Geschichte wie gemacht für Quentin Tarantino. Hätte der sie nicht ganz ähnlich und mit noch einem Fremden mehr schon vor drei Jahren unter dem Titel "The Hateful Eight" verfilmt. Drew Goddard heißt der noch relative Neuling auf dem Regiestuhl, der sich jetzt auf Tarantino-Terrain begibt und als Ort für seinen rabenschwarzen Thriller ein heruntergekommenes Hotel am Lake Tahoe gewählt hat.
Ausgefeilte Dramaturgie fehlt
"Wenn das hier kein Ort für einen Priester ist, Miles, ist das genau der Ort, wo der Herr mich habe will."
Dass der von Jeff Bridges gespielte Priester kein Mann Gottes ist, und auch die anderen Gäste, darunter eine Sängerin, ein Staubsaugervertreter und der Guru einer Sekte, nicht die sind, die sie vorgeben zu sein, ist so absehbar wie die Eskalation der Gewalt. Drew Goddard beweist durchaus Gespür für Atmosphäre. Seine Inszenierung ist stilvoll, lässt es allerdings an einer so wunderbar ausgefeilten Dramaturgie vermissen, wie sie Tarantino für "The Hateful Eight" entwickelt hat.
"Bad Times at the El Royale": akzeptabel
"Ich bin Phil Phillips. Ich bin Privatdetektiv und ich kümmere mich um die Stoffis, weil es sonst keiner tut."
Ein 'Stoffi' ist er selbst. Schnüffler und Ex-Cop Phil ist eine Puppe. Nicht ungewöhnlich in dem Los Angeles, in dem der Film "The Happytime Murders" spielt. In L.A. leben Puppen und Menschen friedlich zusammen. Nachdem die Stadt von einer Mordserie unter den Puppen erschüttert wird, kehrt Phil wieder in den Polizeidienst zurück. Seine Partnerin soll die von Melissa McCarthy gespielte Connie werden. Die ist ein Mensch und über Phils Comeback gar nicht erfreut.
Zoten ruinieren die originelle Idee
"Oh, kommen Sie! Diese Sacknase ist der Grund, wieso Puppen nie wieder Cops sein dürfen. Er hat absichtlich danebengeschossen."
"Einspruch!"
"Jeder weiß, dass Puppen nicht auf Puppen schießen."
"Einspruch!"
"Jeder weiß, dass Puppen nicht auf Puppen schießen."
War gar nicht leicht, eine Szene ohne abgeschmackt-peinliche Sex-Kalauer zu finden. "The Happytime Murders" steckt voller Zoten, die eine eigentlich originelle Idee ruinieren. Diese unlustige Krimikomödie ist meilenweit entfernt vom Trick-und-Realfilm-Hybriden "Falsches Spiel mit Roger Rabbit".
"The Happytime Murders": ärgerlich