Im ehemaligen Lausitzer Braunkohlerevier sind nach dem Abzug der Bagger zahlreiche Seen entstanden. Viele von ihnen sind nach ihrer Flutung besonders sauer. Denn in den angrenzenden Halden liegt Pyrit, das Säure in das Grundwasser und damit in die Seen einbringt. So wie im Scheibe-See in der Nähe von Hoyerswerda. Hier betreut Oliver Totsche von der LMBV ein Pilotprojekt.
"Der See ist durch das Grundwasser gefüllt worden. War darum relativ sauer und hat einen pH-Wert von 2,9 gehabt. Da der See jetzt gefüllt ist und ausgeleitet werden muss, muss der jetzt behandelt werden."
Will heißen: Da der See an das Gewässernetz angeschlossen und touristisch genutzt werden soll, muss dieser neutralisiert werden. Dazu arbeiten die Ingenieure am See mit Brandkalk der besonders gut reagiert. Doch die Art, wie dieser in den See gelangt, ist neu. So kommen hier nicht Neutralisationsschiffe zum Einsatz, die den Kalk im See verteilen, sondern eine stationäre Anlage versetzt das Seewasser mit dem Kalk. Das Kalk-Wasser-Gemisch wird dann über Schläuche in den See gepumpt.
"Das wird dann, in diesem Fall waren es 12 Stellen, mit relativ hohem Druck in das Wasser gepresst. Die Verteilung im ganzen See erfolgt dann durch die seeinternen Prozesse, das heißt dieses Verfahren kann man auch nur währenden der Zirkulationsphasen – es gibt bei den Seen hier immer eine Frühjahrszirkulation und eine Herbstzirkulation nur einsetzten, dann verteilt sich das Ganze gleichmäßig im See."
Dadurch soll das Kalk-Wasser-Gemisch besser im See verteilt werden und nur wenig davon ungenutzt auf den Grund des Sees fallen. Oliver Totsche hat das Pilotprojekt am Scheibe-See seit dem Beginn im vergangenem Oktober begleitet.
"Es hat 16 Wochen gedauert. Mitte Januar waren wir dann fertig mit der Neutralisation. Wir hatten zwischen drin einmal einen Stillstand der Anlage, da es zu Verstopfungen kam. Es ist klar es ist eine Pilotanlage da kann es zu kleiner Sachen kommen. Dann hatten wir noch eine Weihnachtspause kurz, aber trotzdem waren wir nach 16 Wochen fertig und der pH-Wert lag danach bei 7,4."
Oliver Totsche ist mit dem Ergebnis bereits zufrieden, auch wenn die Auswertung der Pilotphase noch nicht abgeschlossen ist. Die neue Methode kann einen solchen sauren See nicht nur schneller sondern auch kostengünstiger Neutralisieren. Aber auch mit diesem System muss der See in regelmäßigen Abständen gekalkt werden, da weiter saures Wasser aus den Halden in den See fließt.
Gewässer wie den Scheibe See ohne Kalk zu neutralisieren, ist dagegen schwierig. Das Umweltforschungszentrum in Magdeburg beschäftigt sich bereits seit einigen Jahren mit sauren Seen. Hier experimentierten die Forscher, wie Katrin Wendt-Potthoff, mit kleinen Organismen, die natürlich in den Seen vorkommen und das Wasser benutzbar machen.
"Man kann diese Organismen gezielt stimulieren durch die Zugabe von geeigneten Kohlenstoffquellen. Obwohl dieses Verfahren eben biologisch und vielleicht weniger aggressiv wirkt als eine Kalkung, ist auch das natürlich nicht billig und in seiner Leistungsfähigkeit nicht beliebig steigerbar. Die Neutralisation eines riesengroßen ganzen Sees mit diesem Verfahren ist im Augenblick nicht realisierbar."
Nicht alle Seen in der Lausitz müssen neutralisiert werden. Einige von ihnen bleiben sauer. Katrin Wendt-Potthoff sieht aber auch dort Leben einziehen.
"Es lebt auch in diesen Seen. Es ist so, dass die mikrobielle Biomasse im Sediment ganz ähnlich ist wie in neutralen Seen. Es sind nur andere Organismen. Es gibt auch ein paar mehrzellige Organismen. Es gibt Zuckmückenlarven, Wasserläufer, Ruderwanzen, kleine Protisten, also Einzeller die sich Bakterien ernähren. Man darf ja nicht vergessen, dass es Gewässer gibt, die auf natürlichem Wege sauer sind. Zum Beispiel durch Vulkanismus entstandene Gewässer."
Langfristig neutralisieren die Organismen auch solche Seen. Nur wären dann die Seen erst in Hunderten, manche sogar erst in Tausenden Jahren neutral und nutzbar.
"Der See ist durch das Grundwasser gefüllt worden. War darum relativ sauer und hat einen pH-Wert von 2,9 gehabt. Da der See jetzt gefüllt ist und ausgeleitet werden muss, muss der jetzt behandelt werden."
Will heißen: Da der See an das Gewässernetz angeschlossen und touristisch genutzt werden soll, muss dieser neutralisiert werden. Dazu arbeiten die Ingenieure am See mit Brandkalk der besonders gut reagiert. Doch die Art, wie dieser in den See gelangt, ist neu. So kommen hier nicht Neutralisationsschiffe zum Einsatz, die den Kalk im See verteilen, sondern eine stationäre Anlage versetzt das Seewasser mit dem Kalk. Das Kalk-Wasser-Gemisch wird dann über Schläuche in den See gepumpt.
"Das wird dann, in diesem Fall waren es 12 Stellen, mit relativ hohem Druck in das Wasser gepresst. Die Verteilung im ganzen See erfolgt dann durch die seeinternen Prozesse, das heißt dieses Verfahren kann man auch nur währenden der Zirkulationsphasen – es gibt bei den Seen hier immer eine Frühjahrszirkulation und eine Herbstzirkulation nur einsetzten, dann verteilt sich das Ganze gleichmäßig im See."
Dadurch soll das Kalk-Wasser-Gemisch besser im See verteilt werden und nur wenig davon ungenutzt auf den Grund des Sees fallen. Oliver Totsche hat das Pilotprojekt am Scheibe-See seit dem Beginn im vergangenem Oktober begleitet.
"Es hat 16 Wochen gedauert. Mitte Januar waren wir dann fertig mit der Neutralisation. Wir hatten zwischen drin einmal einen Stillstand der Anlage, da es zu Verstopfungen kam. Es ist klar es ist eine Pilotanlage da kann es zu kleiner Sachen kommen. Dann hatten wir noch eine Weihnachtspause kurz, aber trotzdem waren wir nach 16 Wochen fertig und der pH-Wert lag danach bei 7,4."
Oliver Totsche ist mit dem Ergebnis bereits zufrieden, auch wenn die Auswertung der Pilotphase noch nicht abgeschlossen ist. Die neue Methode kann einen solchen sauren See nicht nur schneller sondern auch kostengünstiger Neutralisieren. Aber auch mit diesem System muss der See in regelmäßigen Abständen gekalkt werden, da weiter saures Wasser aus den Halden in den See fließt.
Gewässer wie den Scheibe See ohne Kalk zu neutralisieren, ist dagegen schwierig. Das Umweltforschungszentrum in Magdeburg beschäftigt sich bereits seit einigen Jahren mit sauren Seen. Hier experimentierten die Forscher, wie Katrin Wendt-Potthoff, mit kleinen Organismen, die natürlich in den Seen vorkommen und das Wasser benutzbar machen.
"Man kann diese Organismen gezielt stimulieren durch die Zugabe von geeigneten Kohlenstoffquellen. Obwohl dieses Verfahren eben biologisch und vielleicht weniger aggressiv wirkt als eine Kalkung, ist auch das natürlich nicht billig und in seiner Leistungsfähigkeit nicht beliebig steigerbar. Die Neutralisation eines riesengroßen ganzen Sees mit diesem Verfahren ist im Augenblick nicht realisierbar."
Nicht alle Seen in der Lausitz müssen neutralisiert werden. Einige von ihnen bleiben sauer. Katrin Wendt-Potthoff sieht aber auch dort Leben einziehen.
"Es lebt auch in diesen Seen. Es ist so, dass die mikrobielle Biomasse im Sediment ganz ähnlich ist wie in neutralen Seen. Es sind nur andere Organismen. Es gibt auch ein paar mehrzellige Organismen. Es gibt Zuckmückenlarven, Wasserläufer, Ruderwanzen, kleine Protisten, also Einzeller die sich Bakterien ernähren. Man darf ja nicht vergessen, dass es Gewässer gibt, die auf natürlichem Wege sauer sind. Zum Beispiel durch Vulkanismus entstandene Gewässer."
Langfristig neutralisieren die Organismen auch solche Seen. Nur wären dann die Seen erst in Hunderten, manche sogar erst in Tausenden Jahren neutral und nutzbar.