"Es gibt keine Überzeugung oder Ansicht, von der ich jetzt zurücktrete nach dieser Gewalt, die ich erlebt habe", sagte die parteilose Politikerin Reker in Köln. Ihre Entschlossenheit sei durch die Attacke nur gestärkt worden, berichtete Moritz Küpper im DLF. Sie habe großes Glück gehabt, den Messerangriff einen Tag vor ihrer Wahl überlebt zu haben. Zugleich machte sie klar: "Gewalt und Hass belügen sich selbst. Sie sind keine Lösung."
Reker war am 17. Oktober von einem Mann an einem Wahlkampfstand niedergestochen worden. Der Attentäter sei an dem Stand auf einem Wochenmarkt auf sie zugekommen, habe freundlich gelächelt und ihr das Messer in den Hals gestoßen, sagte die 58-Jährige. Sie wurde schwer an der Luftröhre verletzt.
Fremdenfeindlicher Hintergrund der Tat
Nach Einschätzung der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe hat die Tat einen fremdenfeindlichen Hintergrund. Der 44-jährige mutmaßliche Täter soll sich selber entsprechend geäußert haben. Reker war vor der Wahl als Sozialdezernentin in Köln tätig und hat sich um Flüchtlinge und deren Aufnahme gekümmert.
Auch zur Sicherheitslage nach den Anschlägen von Paris äußerte sich die Kölner Oberbürgermeisterin. Zur Frage, wie es um die Sicherheit auf den Weihnachtsmärkten stehe, sagte sie: "Ich bin überzeugt, dass wir unseren Lebensstil nicht ändern sollten. Es ist unsere Stadt und ich kann nur jeden dazu ermuntern, so wie bisher zu leben."