Nach Recherchen der BBC haben mindestens drei aktuelle Mitglieder des FIFA-Exekutivkomitees Schmiergelder in Millionenhöhe von der ehemaligen Sportmarketingagentur ISL erhalten. Die drei sollen am Donnerstag über die Vergabe der Weltmeisterschaften 2018 und 2022 abstimmen.
Aus dem FIFA-Vorstand kassierten Brasiliens Verbandschef Ricardo Teixeira, Nicolas Leoz aus Paraguay, Chef des südamerikanischen Verbandes, und Issa Hayatou aus Kamerun, Präsident des afrikanischen Konföderation. Hayatou ist IOC-Mitglied, wie die beiden anderen Schmiergeldempfänger: FIFA-Ehrenpräsident Joao Havelange aus Brasilien und Lamine Diack aus dem Senegal, Präsident des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF.
Sämtliche Unterlagen sind gerichtsfest und wurden teilweise bereits im ISL-Strafprozess vor zwei Jahren in Zug besprochen. Allerdings vermochte es die FIFA bisher, wichtige Details geheim zu halten. Sie hat dafür nach einem Deal mit der Staatsanwaltschaft 5,5 Millionen Franken an die Justizkasse gezahlt. BBC-Reporter Andrew Jennings gelangte nach langen Recherchen an die Unterlagen.
Top-Verdiener war Teixeira, der von der ISL über Tarnfirmen bis 1999 rund 9,5 Millionen Dollar erhielt. Weitere 2,5 Millionen, das war schon bekannt, kassierte er in den Jahren danach. Für Havelange ist eine Zahlung von 1,5 Millionen Franken verzeichnet. Havelange ist dienstältestes IOC-Mitglied. Für Leoz sind 864.000 Franken Schmiergeld notiert – zuzüglich jene 211.625 Franken, die bereits bekannt waren. Die IOC-Mitglieder Hayatou und Diack kassierten kleinere Summen in Bar, insgesamt 77.000 Franken.
Insgesamt sind im ISL-Prozess fast 141 Millionen dokumentiert. Doch sogar diese Summe dürften nur die Spitze des Eisbergs sein. Dafür haben die Funktionäre der ISL/ISMM Milliardenaufträge verschafft: Sponsorenverträge, Marketingrechte, TV-Rechte. Die meisten Zahlungen liefen über Tarnfirmen und Stiftungen in etlichen Ländern. Am ausgeklügeltes System wirkten Anwälte, Steuerberater, Buchprüfungsfirmen und sogar die eidgenössische Steuerverwaltung mit.
Anne Schwöbel, Chefin der Schweizer Sektion von Transparency International, forderte eine unabhängige Prüfung sämtlicher Geschäftsvorgänge und eine Verlegung der WM-Vergabe, die für Donnerstag geplant ist. Sportkonzerne müssten endlich unter die gesetzlichen Korruptionsbestimmungen fallen. Dazu ist eine Gesetzesänderung in der Schweiz nötig.
Diese Forderung erhob gegenüber dem Deutschlandfunk auch Jörg Schild, der Schweizer NOK-Chef.
"Der Sport hatte in den vergangenen Jahren genügend Möglichkeiten zu beweisen, dass er die Probleme selbst lösen kann. Ich meine, der Sport hat diese Chance nicht genutzt. Und jetzt müssen wir diese Diskussion führen."
Schild war lange Jahre als Staatsanwalt tätig. Der Chef von Swiss Olympic weiß, wovon er spricht.
Aus dem FIFA-Vorstand kassierten Brasiliens Verbandschef Ricardo Teixeira, Nicolas Leoz aus Paraguay, Chef des südamerikanischen Verbandes, und Issa Hayatou aus Kamerun, Präsident des afrikanischen Konföderation. Hayatou ist IOC-Mitglied, wie die beiden anderen Schmiergeldempfänger: FIFA-Ehrenpräsident Joao Havelange aus Brasilien und Lamine Diack aus dem Senegal, Präsident des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF.
Sämtliche Unterlagen sind gerichtsfest und wurden teilweise bereits im ISL-Strafprozess vor zwei Jahren in Zug besprochen. Allerdings vermochte es die FIFA bisher, wichtige Details geheim zu halten. Sie hat dafür nach einem Deal mit der Staatsanwaltschaft 5,5 Millionen Franken an die Justizkasse gezahlt. BBC-Reporter Andrew Jennings gelangte nach langen Recherchen an die Unterlagen.
Top-Verdiener war Teixeira, der von der ISL über Tarnfirmen bis 1999 rund 9,5 Millionen Dollar erhielt. Weitere 2,5 Millionen, das war schon bekannt, kassierte er in den Jahren danach. Für Havelange ist eine Zahlung von 1,5 Millionen Franken verzeichnet. Havelange ist dienstältestes IOC-Mitglied. Für Leoz sind 864.000 Franken Schmiergeld notiert – zuzüglich jene 211.625 Franken, die bereits bekannt waren. Die IOC-Mitglieder Hayatou und Diack kassierten kleinere Summen in Bar, insgesamt 77.000 Franken.
Insgesamt sind im ISL-Prozess fast 141 Millionen dokumentiert. Doch sogar diese Summe dürften nur die Spitze des Eisbergs sein. Dafür haben die Funktionäre der ISL/ISMM Milliardenaufträge verschafft: Sponsorenverträge, Marketingrechte, TV-Rechte. Die meisten Zahlungen liefen über Tarnfirmen und Stiftungen in etlichen Ländern. Am ausgeklügeltes System wirkten Anwälte, Steuerberater, Buchprüfungsfirmen und sogar die eidgenössische Steuerverwaltung mit.
Anne Schwöbel, Chefin der Schweizer Sektion von Transparency International, forderte eine unabhängige Prüfung sämtlicher Geschäftsvorgänge und eine Verlegung der WM-Vergabe, die für Donnerstag geplant ist. Sportkonzerne müssten endlich unter die gesetzlichen Korruptionsbestimmungen fallen. Dazu ist eine Gesetzesänderung in der Schweiz nötig.
Diese Forderung erhob gegenüber dem Deutschlandfunk auch Jörg Schild, der Schweizer NOK-Chef.
"Der Sport hatte in den vergangenen Jahren genügend Möglichkeiten zu beweisen, dass er die Probleme selbst lösen kann. Ich meine, der Sport hat diese Chance nicht genutzt. Und jetzt müssen wir diese Diskussion führen."
Schild war lange Jahre als Staatsanwalt tätig. Der Chef von Swiss Olympic weiß, wovon er spricht.