Chiara Manfletti war einst engste Beraterin Wörners und leitet nun die portugiesische Raumfahrtagentur. Ihr werden dieses Mal nur Außenseiterchancen eingeräumt. Simonetta di Pippo aus Italien war zwar einst ESA-Direktorin für astronautische Raumfahrt, hat aber nicht nur Unterstützer.
Die Unternehmerin Claudia Kessler ist für ihre Aktion "Die Astronautin" bekannt, mit der sie die erste deutsche Frau ins All bringen will. Es wäre mehr als erstaunlich, wenn die Bundesregierung – nachdem sie Jan Wörner hat fallen lassen – nun jemand anderen aus Deutschland unterstützte.
Jean-Yves Le Gall, Chef der französischen Weltraumagentur CNES, müht sich seit Jahren um den ESA-Posten. Allerdings stand vor Jan Wörner zwölf Jahre lang ein Franzose an der Spitze. Jetzt dürfte mal wieder ein "kleines" Mitgliedsland an der Reihe sein.
Das spricht für Pedro Duque, den spanischen Wissenschaftsminister. Er ist der einzige Astronaut unter den Bewerbern.
Der Österreicher Josef Aschbacher, ESA-Direktor für Erdbeobachtung, ist als extrem sachkundig und verhandlungsstark bekannt. Für viele Beobachter wäre er die Idealbesetzung. Auch der Belgier Eric Morel de Westgaver, ESA-Direktor für Industrie und Beschaffung, hat gute Chancen.
Vermutlich steht noch im Dezember fest, wer künftig die ESA führen und damit die europäische Raumfahrt im kommenden Jahrzehnt prägen wird.