Arthur Ahnepol ist kurz gesagt: ein Verlierer! Ein absoluter Voll-Looser!
Er ist arbeitslos. Er kann seine Rechnungen nicht bezahlen. Er bezahlt dafür für Sex. Er träumt von einem besseren Leben. Von seinen Mitmenschen wird er ignoriert oder schikaniert. Zum Geburtstag bekommt er von seiner Frau einen leuchtenden Bilderrahmen geschenkt.
Arthur: "Wow!"
Martha: "Und du hättest es nicht mal entdeckt…"
Martha: "Und du hättest es nicht mal entdeckt…"
Nur ein Abbild der unglücklichen Ehe. Arthurs Frau ist eine keifende, berechnende, verbitterte Furie, die ihn aus finanziellen Gründen bis zur Selbstverstümmelung getrieben hat. Arthur fehlt seitdem die rechte Hand.
Martha: "Wenn du deine rechte Hand verlierst und es als Arbeitsunfall bei der Versicherung einreichst, können wir dick abkassieren."
Überhaupt, Arthurs Gesetz ist eine Abwandlung von Murphys Gesetz: was schief gehen kann, geht schief. Hier noch drastischer: was schief gehen kann, kann auch noch schiefer gehen… und eines Tages beschließt Arthur dann, seine Frau umzubringen.
Die Serie "Arthurs Gesetz" ist genau so, wie sich diese knappe Inhaltszusammenfassung anhört: uninspiriert, stereotyp, langweilig. Die Serie strotzt nur so vor Klischees - schon klar, das soll als bewusste, gewollte Überzeichnung alles total lustig sein, morbide und grotesk, ist es aber überhaupt nicht.
Arthur: "Ich dachte ich bin hier, weil sie vielleicht einen neuen Job haben. Was anderes als eine Spedition. Sie wissen ja mein Arm…"
Frau: "Der Arm ist ja leicht übertrieben, das ist ja lediglich die Hand, die fehlt."
"Comedy Noir" nennt man dieses Genre neuerdings, auf die Comedy hätte man besser verzichtet: Wie so oft scheitert eine deutsche Serie an ihrem ach so selbstbezogenen, überheblichen Humor, der letztlich einfach nur doof ist. Wenn Arthur und seine Frau im Bett liegen und abwechselnd das Licht an und ausschalten; wenn sie sich am Frühstückstisch Buttertoast schmieren; oder Wasser in ihr bieder eingerichtetes Häuschen tropft, dann besteht der Witz vor allem in Schadenfreude. Über jemanden lachen… Ob dass nun Arthur, seine Frau, der doofe fremdenfeindliche Provinzler oder die ungebildete Ghetto-Gang ist.
Mann 1: "Ich wäre beinahe erstickt, Mann. Was soll die Scheiße, Mann?"
Mann 2: "Zwei meiner Männer sind tot. Du weißt nicht zufällig mehr?"
Mann 2: "Zwei meiner Männer sind tot. Du weißt nicht zufällig mehr?"
Mann 1: "Bin ich Auskunft, oder was?"
Die Figuren allesamt Schablonen. Die Dialoge teilweise so, dass man sich besser die Ohren zuhält.
Muriel: "Ein Mann ist gestorben, Martha. Wir können nicht einfach auf einen Knopf drücken und alles ist wie vorher."
Martha: "Bist du heute mit dem falschen Fuß aufgestanden. So habe ich das nicht gemeint."
Muriel: "Es ist nur so, bis heute Morgen war mein Leben einigermaßen in Ordnung."
Selbst zwei der besten deutschen Schauspieler - Jan Josef Liefers und Martina Gedeck als Ehepaar Ahnepol - können da überhaupt nichts machen. Man fragt sich, wieso sie das Projekt angenommen haben und nun auch noch als "besonderen, innovativen Stoff" loben.
Frau: "Jetzt erleuchten Sie mich mal. Wie darf ich mir das vorstellen?"
Die Serie "Arthurs Gesetz" ist wie ein schlechter Abklatsch der ersten Staffel der US-Erfolgsserie Fargo, somit weder besonders, noch innovativ. Fargo war großartig, "Arthurs Gesetz" ist nur artig, versucht, nachzuahmen, kopiert und scheitert auch deswegen.
Arthur: "Man muss sich am Anfang natürlich erst mal wieder reinfuchsen."
Nach zuletzt starken deutschen Serien wie "Dark", "Weinberg" oder "4 Blocks" ist "Arthurs Gesetz" nun eine Enttäuschung und zeigt, dass gute Comedy in Deutschland weiter nur kaum zu finden ist.
Und auch für die hohen Ambitionen von Telekoms "Entertain TV" dürfte die erste deutsche Produktion ein Dämpfer sein. Denn wieso sollte man das Original für eine schlechte Kopie verlassen?
Die Serie ist ab morgen 31.08. auf Entertain TV abrufbar