Der Anblick von saftigem Rasen, bunten Blumenbeeten oder baumreichen Parks entspannt und hebt die Stimmung. Das weiß eigentlich jeder. Doch eine neue Studie am Zentralinstitut für seelische Gesundheit in Mannheim konnte das jetzt nicht nur empirisch belegen. Sie zeigt auch, dass Grünanlagen vor allem für psychisch labile Stadtbewohner hilfreich sind. Das Team um Professor Heike Tost analysierte 33 gesunde Menschen eine Woche lang auf ihren alltäglichen Routen durch die Stadt.
"Wir haben Menschen mit sogenannten E-Diaries, das sind elektronische Tagebücher, ausgestattet: Mit einem Studiensmartphone, müssen sie sich vorstellen. Zehn bis 15 Mal am Tag poppt da eine Frage auf. Und sie werden dann gefragt, wie sie sich aktuell fühlen und wie ihre Befindlichkeit ist," sagt Tost.
Die Versuchspersonen konnten dann auf einer Skala den Grad ihres Wohlbefindens einstellen. Bisher verglichen Studien zum Einfluss von Grünanlagen auf das Wohlbefinden nur Personen, die dauerhaft in einer grünen oder einer grünarmen Umgebung leben – mit dem Ergebnis, dass Menschen häufiger erkranken, wenn sie weniger Grün um sich haben. Die Mannheimer Forscher wollten nun jedoch wissen, wie sich das Wohlbefinden verändert, wenn jemand dynamisch mal durch grüne und mal durch triste Stadtgegenden geht. Gemeinsam mit Karlsruher und Heidelberger Wissenschaftlern identifizierten sie daher über das Studiensmartphone den Ort, an dem sich ihre Versuchspersonen während der Abfrage befanden.
Die Versuchspersonen konnten dann auf einer Skala den Grad ihres Wohlbefindens einstellen. Bisher verglichen Studien zum Einfluss von Grünanlagen auf das Wohlbefinden nur Personen, die dauerhaft in einer grünen oder einer grünarmen Umgebung leben – mit dem Ergebnis, dass Menschen häufiger erkranken, wenn sie weniger Grün um sich haben. Die Mannheimer Forscher wollten nun jedoch wissen, wie sich das Wohlbefinden verändert, wenn jemand dynamisch mal durch grüne und mal durch triste Stadtgegenden geht. Gemeinsam mit Karlsruher und Heidelberger Wissenschaftlern identifizierten sie daher über das Studiensmartphone den Ort, an dem sich ihre Versuchspersonen während der Abfrage befanden.
Heike Tost: "Wir haben die Grünfläche um die Individuen herum quantifiziert, die Menge bestimmt und konnten dabei feststellen, dass wenn Individuen von mehr Grün umgeben sind, die Stimmung besser ist im Vergleich zu anderen Zeitpunkten, wo weniger Grün drum herum ist."
Eine grüne Umgebung steigert also das Wohlbefinden. In einer zweiten Studie bestätigten die Mannheimer Forscher diese Ergebnisse und fragten danach, wer besonders vom Grün profitiert. Dazu legten sie ihre Versuchspersonen in einen Magnetresonanztomographen.
Eine grüne Umgebung steigert also das Wohlbefinden. In einer zweiten Studie bestätigten die Mannheimer Forscher diese Ergebnisse und fragten danach, wer besonders vom Grün profitiert. Dazu legten sie ihre Versuchspersonen in einen Magnetresonanztomographen.
"Die Menschen, die wir da untersucht haben, die haben eine Emotionsverarbeitungsaufgabe im Tomographen gemacht, während ihre Hirnfunktion gemessen wurde. Bei dieser Aufgabe bekommen die Menschen Reize präsentiert, die negative Emotionen in Form von Gesichtsausdrücken präsentieren. Das ist eine Aufgabe, da werden bestimmte Regionen des Gehirns stimuliert, die mit Angst und Bedrohungsverarbeitung zu tun haben. Die höheren Areale regulieren die Tätigkeit der Angst signalisierenden untergeordneten Areale", so Tost.
Wie kann man labile Städter schützen?
Das Ergebnis: Versuchspersonen, deren seitlicher hinterer präfrontaler Cortex weniger Kapazitäten besitzt, um negative Emotionen zu kontrollieren, sind empfänglicher für den positiven Einfluss des Grüns. Sie sind offenbar leichter durch negative Gefühle stressbar, kompensieren das aber, wenn sie Parks, Bäume oder Blumen wahrnehmen. Eine frühere Mannheimer Studie hatte bereits gezeigt, dass das Gehirn von Stadtbewohnern generell leichter stressbar ist und diese für psychiatrische Erkrankungen empfänglicher sind. Daher denken die Mannheimer Forscher nun darüber nach, wie man labile Städter schützen könnte. Eine Möglichkeit wäre, per App ein Entspannungsprogramm abzuspielen, wenn so jemand in besonders triste Stadtteile gerät.
Tost: "Die zweite Möglichkeit wäre, dass man natürlich auch versuchen könnte, Leute systematisch an mehr Grünflächen vorbeizulotsen. Ich persönlich würde natürlich die Lösung von einer wirklich gesunden Stadt präferieren. Und das ist sicherlich auch, worauf man da hinarbeiten sollte. Aber das könnte man dadurch natürlich noch erhöhen, solche Effekte."
Tost: "Die zweite Möglichkeit wäre, dass man natürlich auch versuchen könnte, Leute systematisch an mehr Grünflächen vorbeizulotsen. Ich persönlich würde natürlich die Lösung von einer wirklich gesunden Stadt präferieren. Und das ist sicherlich auch, worauf man da hinarbeiten sollte. Aber das könnte man dadurch natürlich noch erhöhen, solche Effekte."