Noch ist es recht übersichtlich im Internet, zumindest auf der obersten Adressebene. Das aber dürfte sich im nächsten Jahr ändern. Denn die Internet-Verwaltung ICANN hat beschlossen, eine Vielzahl neuer sogenannter Top-Level-Domains zuzulassen.
"Es gibt heutzutage um die 20 generische Top-Level-Domains, wie zum Beispiel .com, .net. Es gibt darüber hinaus über 200 Country-Codes, also länderspezifische Domains wie .de, .fr für Frankreich. Mit den neuen Domains, mit den neuen Änderungen, möchte man einfach mehr Auswahl dem Konsumenten zur Verfügung stellen und möchte auch in der Industrie einfach mehr Wettbewerb schaffen. Das ist im Endeffekt das Ziel, warum dieser Prozess angestoßen wurde",
sagt Marcus Grünwald von Verisign, dem Verwalter von .com und .net. Welche neuen Top-Level-Domain eingerichtet werden, steht noch nicht fest. Aber die Nachfrage nach Adressen mit interessanten Endungen ist groß, bestätigt Holger Neumann, Manager eines großen Domain-Händlers:
"Also wir haben bei United Domains derzeit 300.000 Vorbestellungen für die neuen Top-Level-Domains vorliegen. Die stärkste Domain, die wir haben ... ist die .shop. Da haben wir über 50.000 Vorbestellungen. Knapp drunter, knapp unter 50.000 liegt die .web und auch die .bayern – da haben wir 17.000 Vorbestellungen."
Ab nächstem Jahr können sich Registrare, Adress-Verwalter, um neue Top-Level-Domains bewerben. Ein paar hundert sind in der Diskussion. Es könnten aber auch mehr werden, wie Kurt Pritz erläutert. Er ist bei der ICANN für die Erweiterung des Adressraums zuständig.
"Die Leute, die die Root-Server verwalten, haben gesagt, dass nicht die Gesamtzahl der Top-Level-Domains problematisch ist, sondern wie schnell die neuen Domains eingeführt werden. Und sie versichern, dass sie 1000 neue pro Jahr bewältigen können. Also es besteht kaum Gefahr für das Domain-Name-System."
Und nach der ersten Vergaberunde im nächsten Jahr wird eine weitere folgen.
"Ja, wir hatten immer vor, dass es eine zweite Runde geben wird, die so bald wie möglich auf die erste folgt."
Soziale Projekte können Top-Level-Domains beantragen. So sind etwa Adressen auf .hiv im Gespräch, deren Inhaber für die Aids-Bekämpfung spenden. Im Wesentlichen aber sind es kommerzielle Interessen, die den Prozess vorantreiben. Auch bei der Adressendung .bayern, die nächstes Jahr wohl eingeführt wird, geht es vorrangig um die Wirtschaft des Freistaats. Staatssekretär Josef Pschierer, der bayerische Chief Information Officer:
"In einem ersten Schritt ist diese Top-Level-Domain Bayern sicherlich nicht für die zwölfeinhalb Millionen Bürgerinnen und Bürger des Freistaats Bayern gedacht. Zunächst in erster Linie für die staatlichen Institutionen, für die Behörden, für die Gebietskörperschaften. Der zweite Punkt ist aber sicherlich auch die bayerische Wirtschaft. Insbesondere die Tourismuswirtschaft und die gewerbliche Wirtschaft werden schon meiner Meinung nach ein Interesse daran haben, mit diesem Brandbuyern auch Marketing zu machen, den gut besetzten und den gut klingen Namen weltweit im Netz auch zu nutzen, um wirtschaftliche Vorteile zu haben."
Interessant für Unternehmen dürfte es vor allem werden, ihre Markennamen als Top-Level-Domains selbst zu verwalten oder von einem Dienstleister verwalten zu lassen. .canon und .bmw sind Beispiele, die immer wieder genannt werden.
"Es gibt Interesse an Markennamen als Top-Level-Domains. Unternehmen und Markeneigner allerdings tendieren dazu, ihre Pläne geheim zu halten. Deshalb haben relativ wenig Markeneigner ihre Pläne für eine neue Top-Level-Domain öffentlich gemacht. Aber auf der Konferenz heute haben wir gehört, dass es ein großes Interesse gibt. Und viele Unternehmen treffen gerade ihre Entscheidung."
Und darauf dürfte es wohl hinauslaufen, dass das Web künftig auch auf der obersten Adressebene von Marken und Unternehmen okkupiert wird. Die ICANN-Verantwortlichen reagierten denn auch auf der Münchner Konferenz diese Woche äußerst unwirsch auf die Frage, wie die neuen Adressen das Netz verändern werden. Antwort: Das wüssten wir auch gerne.
"Es gibt heutzutage um die 20 generische Top-Level-Domains, wie zum Beispiel .com, .net. Es gibt darüber hinaus über 200 Country-Codes, also länderspezifische Domains wie .de, .fr für Frankreich. Mit den neuen Domains, mit den neuen Änderungen, möchte man einfach mehr Auswahl dem Konsumenten zur Verfügung stellen und möchte auch in der Industrie einfach mehr Wettbewerb schaffen. Das ist im Endeffekt das Ziel, warum dieser Prozess angestoßen wurde",
sagt Marcus Grünwald von Verisign, dem Verwalter von .com und .net. Welche neuen Top-Level-Domain eingerichtet werden, steht noch nicht fest. Aber die Nachfrage nach Adressen mit interessanten Endungen ist groß, bestätigt Holger Neumann, Manager eines großen Domain-Händlers:
"Also wir haben bei United Domains derzeit 300.000 Vorbestellungen für die neuen Top-Level-Domains vorliegen. Die stärkste Domain, die wir haben ... ist die .shop. Da haben wir über 50.000 Vorbestellungen. Knapp drunter, knapp unter 50.000 liegt die .web und auch die .bayern – da haben wir 17.000 Vorbestellungen."
Ab nächstem Jahr können sich Registrare, Adress-Verwalter, um neue Top-Level-Domains bewerben. Ein paar hundert sind in der Diskussion. Es könnten aber auch mehr werden, wie Kurt Pritz erläutert. Er ist bei der ICANN für die Erweiterung des Adressraums zuständig.
"Die Leute, die die Root-Server verwalten, haben gesagt, dass nicht die Gesamtzahl der Top-Level-Domains problematisch ist, sondern wie schnell die neuen Domains eingeführt werden. Und sie versichern, dass sie 1000 neue pro Jahr bewältigen können. Also es besteht kaum Gefahr für das Domain-Name-System."
Und nach der ersten Vergaberunde im nächsten Jahr wird eine weitere folgen.
"Ja, wir hatten immer vor, dass es eine zweite Runde geben wird, die so bald wie möglich auf die erste folgt."
Soziale Projekte können Top-Level-Domains beantragen. So sind etwa Adressen auf .hiv im Gespräch, deren Inhaber für die Aids-Bekämpfung spenden. Im Wesentlichen aber sind es kommerzielle Interessen, die den Prozess vorantreiben. Auch bei der Adressendung .bayern, die nächstes Jahr wohl eingeführt wird, geht es vorrangig um die Wirtschaft des Freistaats. Staatssekretär Josef Pschierer, der bayerische Chief Information Officer:
"In einem ersten Schritt ist diese Top-Level-Domain Bayern sicherlich nicht für die zwölfeinhalb Millionen Bürgerinnen und Bürger des Freistaats Bayern gedacht. Zunächst in erster Linie für die staatlichen Institutionen, für die Behörden, für die Gebietskörperschaften. Der zweite Punkt ist aber sicherlich auch die bayerische Wirtschaft. Insbesondere die Tourismuswirtschaft und die gewerbliche Wirtschaft werden schon meiner Meinung nach ein Interesse daran haben, mit diesem Brandbuyern auch Marketing zu machen, den gut besetzten und den gut klingen Namen weltweit im Netz auch zu nutzen, um wirtschaftliche Vorteile zu haben."
Interessant für Unternehmen dürfte es vor allem werden, ihre Markennamen als Top-Level-Domains selbst zu verwalten oder von einem Dienstleister verwalten zu lassen. .canon und .bmw sind Beispiele, die immer wieder genannt werden.
"Es gibt Interesse an Markennamen als Top-Level-Domains. Unternehmen und Markeneigner allerdings tendieren dazu, ihre Pläne geheim zu halten. Deshalb haben relativ wenig Markeneigner ihre Pläne für eine neue Top-Level-Domain öffentlich gemacht. Aber auf der Konferenz heute haben wir gehört, dass es ein großes Interesse gibt. Und viele Unternehmen treffen gerade ihre Entscheidung."
Und darauf dürfte es wohl hinauslaufen, dass das Web künftig auch auf der obersten Adressebene von Marken und Unternehmen okkupiert wird. Die ICANN-Verantwortlichen reagierten denn auch auf der Münchner Konferenz diese Woche äußerst unwirsch auf die Frage, wie die neuen Adressen das Netz verändern werden. Antwort: Das wüssten wir auch gerne.