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Neue Wochenzeitung
Der "Deutschland-Kurier" als Sprachrohr der AfD?

Die "Bild-Zeitung" von rechts nennt der Chefredakteur David Bendels die neue Wochenzeitung. Heute wurde sie gratis verteilt – künftig soll das Blatt 30 Cent pro Ausgabe kosten. Und wie finanziert sich der "Deutschland-Kurier"?

Lutz Frühbrodt im Gespräch mit Sebastian Wellendorf |
    Mann lehnt an Zeitungsregal und liest in einer Zeitung
    Im Zeitungskiosk gibt es künftig ein Wochenblatt mehr - den Deutschland-Kurier. (imago/ZUMA Press)
    "Der ganze Ton, aber auch die Inhalte sind sehr AfD nah", erklärt der Medienexperte Lutz Frühbrodt im Gespräch mit mediasres. Allein die Auswahl der Kolumnisten Konrad Adam aus der AfD Führungsriege und die aus der CDU ausgetretene Erika Steinbach seien Indizien dafür, dass die Zeitung mit der AfD verbunden ist. Frau Steinbach habe ja auch schon bekannt gegeben, dass sie die AfD im Wahlkampf unterstützt.
    Was die Finanzierung der Zeitung angeht, sind die Quellen weitgehend unklar, so Frühbrodt. Er meint, dass Gelder aus der Schweiz fließen könnten. Eine PR-Agentur, die enge Verbindungen mit der rechtspopulistischen Schweizer Volkspartei (SVP) hat, sei im Gespräch. Außerdem soll die Zeitung Verbindungen zu dem sogenannten Studienkreis Weikersheim haben – ein rechtskonservativer Thinktank.
    Ob die AfD-nahe Wochenzeitung auch noch nach der Wahl eine Zukunft hat, kann der Medienexperte nicht genau einschätzen. Vor dem Hintergrund, dass "Breitbart" vorerst nicht nach Deutschland komme, könne man davon ausgehen, dass über den "Deutschland-Kurier" versucht wird eine rechte Gegenöffentlichkeit zu etablieren, prognostiziert Frühbrodt.