Dabei denken beide Seiten stets nur an menschliche embryonale Stammzellen. Sie vergessen, dass diese umstrittenen "Alleskönner" eine Sonderform der Stammzellen darstellen. Wissenschaftler gewinnen sie aus Embryonen und vermehren sie in einer künstlichen Laborumgebung. Der Medizinprofessor und Stammzellenforscher Gerd Kempermann von der Universität Dresden lenkt den Blick auf eine ganz andere "Stammzellenrevolution". Und das ist berechtigt, denn die neuen Erkenntnisse über Stammzellen haben in den letzten zehn Jahren unser Bild vom menschlichen Körper revolutioniert. Dort schlummern überall besonders anpassungsfähige Zellen, deren Aufgabe es ist, alte oder defekte Zellen durch neue zu ersetzen. Ein Organismus ist nie fertig. Jedes höhere Lebewesen, jeder Mensch, entsteht immer wieder aufs Neue.
Das Buch ist für interessierte Laien geschrieben. Kempermann bemüht sich um anschauliche und verständliche Sprache. Sorgfältig erklärt er zahlreiche Fachwörter. Dennoch häufen sich gegen Ende des Buches kompliziertere Formulierungen. Manche entstammen dem Wissenschaftlerjargon und kommen in der Alltagssprache nicht vor. Da ist zum Beispiel immer wieder von "generierten Zellen" oder "etablierten Protokollen" die Rede. Dennoch ist "Neue Zellen braucht der Mensch" empfehlenswert, denn es ist das erste Buch überhaupt, das die aktuellen Ergebnisse der Stammzellenforschung erklärt und einordnet. Es liefert einen seriösen Überblick und ein neues Verständnis von der Funktionsweise des menschlichen Körpers und ist geeignet für all jene, die sich mit den Oberflächlichkeiten der politischen Stammzellendebatte nicht abfinden wollen.
Gerd Kempermann: Neue Zellen braucht der Mensch. Die Stammzellforschung und die Revolution der Medizin
ISBN: 978-3-492-05179-8
Piper, 286 Seiten, 18,00 Euro
Das Buch ist für interessierte Laien geschrieben. Kempermann bemüht sich um anschauliche und verständliche Sprache. Sorgfältig erklärt er zahlreiche Fachwörter. Dennoch häufen sich gegen Ende des Buches kompliziertere Formulierungen. Manche entstammen dem Wissenschaftlerjargon und kommen in der Alltagssprache nicht vor. Da ist zum Beispiel immer wieder von "generierten Zellen" oder "etablierten Protokollen" die Rede. Dennoch ist "Neue Zellen braucht der Mensch" empfehlenswert, denn es ist das erste Buch überhaupt, das die aktuellen Ergebnisse der Stammzellenforschung erklärt und einordnet. Es liefert einen seriösen Überblick und ein neues Verständnis von der Funktionsweise des menschlichen Körpers und ist geeignet für all jene, die sich mit den Oberflächlichkeiten der politischen Stammzellendebatte nicht abfinden wollen.
Gerd Kempermann: Neue Zellen braucht der Mensch. Die Stammzellforschung und die Revolution der Medizin
ISBN: 978-3-492-05179-8
Piper, 286 Seiten, 18,00 Euro