Fußball-EM 2024
DFB-Präsident Neuendorf: "Haben Europa in unseren Bann gezogen"

DFB-Präsident Bernd Neuendorf blickt kurz vor dem Finale auf eine gelungene EM zurück. Im Dlf sagt er, sein Verband und die Fußball-Nation Deutschland könnten mit dem Turnier zufrieden sein. Sport, Stimmung und Sicherheit bewertet Neuendorf positiv.

Bernd Neuendorf im Gespräch mit Matthias Friebe |
DFB-Präsident Bernd Neuendorf
Bernd Neuendorf ist seit 2022 Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Er zieht eine positive Bilanz nach der Heim-Europameisterschaft. (IMAGO / Jan Huebner / IMAGO / Jerry Andre)
Die Organisation des Turniers sei bei anderen Verbänden gut angekommen, sagt Neuendorf. Er habe durchweg Lob von den Präsidenten den europäischen Verbände gehört. "Das Turnier hat uns als Land insgesamt sehr, sehr gut getan, weil es hat allen Unkenrufen zum Trotz gezeigt, dass wir so ein großes Turnier auf die Beine stellen können", sagte er. "Wir haben Europa in unseren Bann gezogen mit dem Turnier."
Neuendorf sieht seine Ziele für die EM erreicht. Die Antwort auf die Sicherheitsfrage, die im Vorfeld ein großes Thema gewesen sei, sei sehr gut gelungen. Wirtschaftlich werde erst nach dem Abschluss durch die UEFA klar, wie die Bilanz schlußendlich ausfalle. Auch beim Thema Nachhaltigkeit werde erst eine Studie nach dem Turnier Klarheit bringen.
Für Neuendorf ist beim Thema Nachhaltigkeit aber jetzt schon klar: "Wir haben es zum ersten Mal in einem Turnier in Europa überhaupt zu einem großen Thema gemacht. Es gab viele wirklich sehr bemerkenswerte Initiativen rund um das Thema Ökologie und Nachhaltigkeit. Und klar: da wird man sicherlich jetzt auch einen Strich ziehen und sagen können wir an verschiedenen Stellen noch besser werden. Aber dass es im Vergleich zu vorherigen Turnieren besser geworden ist? Ich glaube, das ist eindeutig."
Ansonsten blieben sicher die Fanmärsche im Gedächtnis. Auch in den Fanzonen habe er gesehen, wie Menschen unterschiedlichster Nationen gemeinsam gefeiert hätten.
Sportlich habe das DFB-Teams trotz des Ausscheidens im Viertelfinale einen Schritt nach von gemacht, meint Neuendorf und hebt dabei Trainer Julian Nagelsmann als wichtigen Faktor heraus: "Das wieder das Gefühl da ist, dass man wirklich zu dieser Mannschaft steht. Dass man ihr was zutraut, dass man so wie sie auftritt, wie sie sich gibt, auf und neben dem Feld, dass man denkt ja, das ist eine Mannschaft, die ich gerne mir anschaue, die ich unterstützen möchte. Und das ist ein Ziel. Was auf jeden Fall erreicht worden ist."
Mit dem Ende des Turniers verbindet Neuendorf auch eine politische Forderung: Gerade in den Ballungszentren bräuchte es mehr Fußballplätze. Die könne nicht der Verband bauen, sondern dafür brauche es die Hilfe der öffentlichen Hand.