Die Deutsche Bank sagt nichts. Aber Finanzkreise tuscheln so deutlich, dass der Kurs der Deutsche Bank-Aktie fällt. Dies aufgrund von Hinweisen etwa im "Handelsblatt", rund 50 Mitarbeiter seien zu Gesprächen über die Manipulation des wichtigen Referenzzinssatzes Libor eingeladen worden. Von sieben Mitarbeitern hatte sich Bank deswegen schon getrennt. Nun, nach Recherchen des beauftragten Wirtschaftsprüfers, scheinen sich die Kreise weiter zu ziehen. Es soll ein Chatroom entdeckt worden sein, in dem die möglichen Manipulateure ihre Pläne absprachen. Bisher haben Aufsichtsbehörden wegen der Zinsmanipulationen gegen die Barclays, die Royal Bank of Scotland und die Schweizer UBS Geldstrafen von zusammen gut 2,5 Milliarden Dollar verhängt. Analysten haben registriert, dass sich die Deutsche Bank wegen dieser Zinsmanipulationen und anderer Vorwürfe auf hohe Rechtsrisiken einstellen muss. Stefan Bongardt von Independent Research:
"Die Deutsche Bank hat mehrere Felder, auf die sie sich momentan einstellen muss. Da sind zum einen diese Hypothekengeschichten in den USA, zum anderen die Libor-Geschichte, die mit Sicherheit auch noch ganz wesentlich ist, wenn man eben die Höhe der bisherigen Vergleichszahlungen sieht, beispielsweise einer UBS oder einer Barclays. Und das andere Thema bei der Deutschen Bank ist natürlich noch der Kirch-Prozess, der auch noch nicht vollends aufgearbeitet ist."
Zur Jahresmitte hatte die Bank für all das rund drei Milliarden Euro zurückgestellt. Das musste genügen für Risiken, die mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 50 Prozent eintreten dürften. Doch es gibt noch mehr Risiken, solche mit bisher geringerer Realisierungschance. Das aber kann sich ändern:
"Das sind die sogenannten Eventualverbindlichkeiten, die von der Deutschen Bank zuletzt auf 1,2 Milliarden Euro beziffert worden sind. Das heißt: Für diese ist noch keine Rückstellung gebildet worden. Und sollte sich da eben der Glaube an dieses Risiko verändern, könnte da mit Sicherheit auch noch was auf die Deutsche Bank zukommen."
Berichte aus Amerika lassen es angeraten sein, sich auf höhere Straf-, Schadensersatz- oder Vergleichszahlungen einzustellen. So hat sich die amerikanische Großbank JP Morgan vorläufig bereit erklärt, eine Strafe von 13 Milliarden Dollar zu zahlen: Tochterbanken, die sie 2008 übernommen hatte, sollen Geldgeber im Hypothekengeschäft getäuscht haben. 13 Milliarden Dollar – das ist die höchste Strafe, die bisher einem Unternehmen aufgebrummt wurde.
Auch der Bank of America droht eine milliardenschwere Strafe. In angelsächsischen Medien ist die Rede von sechs Milliarden Dollar. Die Bank of America soll beim Verkauf von Hypothekenpapieren an die staatlichen Immobilienfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac die Qualität der Kredite beschönigt haben.
In Europa, auch bei deutschen Banken, kommen noch Risiken hinzu, die sich aus Abschreibungen auf Staatsanleihen und Krediten aus Südeuropa ergeben könnten. Bei der Ratingagentur Standard & Poor’s hat deren Analyst Harm Semder jedenfalls keine Gründe für eine Entwarnung gefunden:
"Wir sehen weiterhin deutliche Wolken. Und wir glauben, dass aufgrund dieser Wolken, weiterhin der Trend in den nächsten zwölf bis 24 Monaten ist, dass wir die ökonomischen Risiken für das deutsche Bankensystem insgesamt schlechter einschätzen können."
Wie die Deutsche Bank ihre Risiken, auch die Rechtsrisiken bewertet, gibt sie nächste Woche Dienstag bekannt. Dann legt sie die neue Quartalsbilanz vor.
"Die Deutsche Bank hat mehrere Felder, auf die sie sich momentan einstellen muss. Da sind zum einen diese Hypothekengeschichten in den USA, zum anderen die Libor-Geschichte, die mit Sicherheit auch noch ganz wesentlich ist, wenn man eben die Höhe der bisherigen Vergleichszahlungen sieht, beispielsweise einer UBS oder einer Barclays. Und das andere Thema bei der Deutschen Bank ist natürlich noch der Kirch-Prozess, der auch noch nicht vollends aufgearbeitet ist."
Zur Jahresmitte hatte die Bank für all das rund drei Milliarden Euro zurückgestellt. Das musste genügen für Risiken, die mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 50 Prozent eintreten dürften. Doch es gibt noch mehr Risiken, solche mit bisher geringerer Realisierungschance. Das aber kann sich ändern:
"Das sind die sogenannten Eventualverbindlichkeiten, die von der Deutschen Bank zuletzt auf 1,2 Milliarden Euro beziffert worden sind. Das heißt: Für diese ist noch keine Rückstellung gebildet worden. Und sollte sich da eben der Glaube an dieses Risiko verändern, könnte da mit Sicherheit auch noch was auf die Deutsche Bank zukommen."
Berichte aus Amerika lassen es angeraten sein, sich auf höhere Straf-, Schadensersatz- oder Vergleichszahlungen einzustellen. So hat sich die amerikanische Großbank JP Morgan vorläufig bereit erklärt, eine Strafe von 13 Milliarden Dollar zu zahlen: Tochterbanken, die sie 2008 übernommen hatte, sollen Geldgeber im Hypothekengeschäft getäuscht haben. 13 Milliarden Dollar – das ist die höchste Strafe, die bisher einem Unternehmen aufgebrummt wurde.
Auch der Bank of America droht eine milliardenschwere Strafe. In angelsächsischen Medien ist die Rede von sechs Milliarden Dollar. Die Bank of America soll beim Verkauf von Hypothekenpapieren an die staatlichen Immobilienfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac die Qualität der Kredite beschönigt haben.
In Europa, auch bei deutschen Banken, kommen noch Risiken hinzu, die sich aus Abschreibungen auf Staatsanleihen und Krediten aus Südeuropa ergeben könnten. Bei der Ratingagentur Standard & Poor’s hat deren Analyst Harm Semder jedenfalls keine Gründe für eine Entwarnung gefunden:
"Wir sehen weiterhin deutliche Wolken. Und wir glauben, dass aufgrund dieser Wolken, weiterhin der Trend in den nächsten zwölf bis 24 Monaten ist, dass wir die ökonomischen Risiken für das deutsche Bankensystem insgesamt schlechter einschätzen können."
Wie die Deutsche Bank ihre Risiken, auch die Rechtsrisiken bewertet, gibt sie nächste Woche Dienstag bekannt. Dann legt sie die neue Quartalsbilanz vor.