Es trägt den Titel "Die weiße Iris" und stellt den ersten Band dar, der ohne den verstorbenen Asterix-Miterfinder Albert Uderzo entstanden ist. Noch bei dem vorherigen Abenteuer "Asterix und der Greif" wurden Uderzo die Skizzen und Entwürfe vorgelegt.
Dieses Mal kommt die Geschichte etwas anders daher als sonst mit einfühlsamen Konfliktgesprächen statt Backpfeifen und ausgewogener Ernährung statt immer nur Wildschwein. In dem neuen Abenteuer will der römische Militärarzt Visusversus die Kampfkraft der Gallier mit psychologischen Tricks lahmlegen. Er predigt positives Denken und macht jedem Dörfler maßgeschneiderte Komplimente. Dann krempelt er die Raufbolde mit einer Art Gehirnwäsche um. Statt stets für eine wilde Prügelei aufgelegt zu sein, werden alle sanft. Verleihnix verkauft plötzlich wirklichen frischen Fisch ohne Fliegenschwärme. Niemand will mehr dem Barden Troubadix Gewalt zufügen. Sogar die Wildschweine rennen nicht mehr vor den Galliern weg. Asterix und Obelix wittern bald die Intrige.
Viel Neues im 40. Band
Nicht nur die Figur des Visusversus ist neu. Die Asterix-Reihe hat einen neuen Texter. Fabrice Caro ist in Frankreich unter dem Künstlernamen Fabcaro sehr erfolgreich. Er ersetzt als Autor Jean-Yves Ferri, der nach fünf Bänden diesmal nicht mitwirkte. Ferri war aus der Fangemeinde immer wieder vorgeworfen worden, Asterix habe mit ihm an Kreativität und Witz verloren. Die Zeichnungen stammen weiterhin von Didier Conrad. "Die weiße Iris" lehnt sich stärker an die frühen Bände von Albert Uderzo und René Goscinny an, was vielen Fans entgegenkommen dürfte.
Albert Uderzo hatte die Figuren Asterix und Obelix 1959 gemeinsam mit dem Autor René Goscinny geschaffen. Nach dessen überraschendem Tod 1977 hatte Uderzo noch Jahrzehnte allein weitergemacht. 2020 starb auch er, hatte sich aber schon Jahre zuvor als Asterix-Verantwortlicher zurückgezogen. 2011 hatten Ferri und Conrad ihn dann in der Rolle abgelöst. Fünf Bände schufen sie gemeinsam. Uderzo hätte Fabcaros ausgefallener Humor gefallen, sagte dessen Tochter Anne bei der Vorstellung. Er treibe ihn so weit wie möglich ins Absurde, so wie einst ihr Vater.
Diese Nachricht wurde am 26.10.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.