Kurz vor Weihnachten hatten die Vertreter der 22 Mitgliedsstaaten den Österreicher zum neuen Generaldirektor bestimmt. Fachleuten gilt Josef Aschbacher als perfekte Wahl. Während seines Studiums in Innsbruck in den 1980er-Jahren hat er sich viel mit Meteorologie, Geophysik und Satellitendaten beschäftigt. Danach war er drei Jahrzehnte an unterschiedlichen Stellen in der europäischen Raumfahrt tätig. Die meiste Zeit bei der ESA, zwischendurch aber auch bei der Europäischen Kommission.
Diese Erfahrung wird er brauchen, denn in den kommenden Monaten müssen sich beide Organisationen auf die künftige Finanzierung ihrer Projekte einigen. ESA und EU betreiben gemeinsam das Erdbeobachtungsprogramm Copernicus und das Satellitennavigationssystem Galileo.
Bei Copernicus klafft noch eine Lücke von rund zweieinhalb Milliarden Euro, die nötig sind, um die nächsten sechs Satelliten zu bauen und zu starten. Josef Aschbacher kennt sich bestens aus, denn er ist fünf Jahre lang Direktor des ESA-Erdbeobachtungsprogramms gewesen.
Da er mit der ESA exzellent vertraut ist, tritt er seine Stelle bereits heute an. Jan Wörner räumt den Direktorenposten vier Monate früher als geplant. Der deutsche Bauingenieur war sechs Jahre lang Chef der Europäischen Raumfahrtagentur.