Der Biathlonweltverband IBU hat einen neuen Präsidenten: den Schweden Olle Dahlin. Der 63-Jährige war in den vergangenen vier Jahren bereits Vizepräsident des Verbandes. Nach dem Skandal um das russische Staatsdoping und den Korruptionsvorwürfen gegen den ehemaligen Präsidenten Anders Besseberg und IBU-Generalsekretärin Nicole Resch soll Olle Dahlin nun die so dringend benötigte Wende einleiten.
Im Dlf-Interview beschrieb ARD-Dopingexperte Seppelt den neuen IBU-Präsidenten Olle Dahlin als eine verängstigte Person: "Man hat den Eindruck, dass er nicht sehr interviewerfahren ist. Im öffentlichen Auftreten wirkt er in der Tat sehr unsicher."
Doch Seppelt relativiert: "Allerdings muss man auch sagen, das ist noch nicht sein Revier gewesen, sich mit den Medien so viel zu beschäftigen." Dahlin neige deswegen sehr zur Vorsicht und es wären eher Phrasen und Allgemeinplätze, die er abgegeben habe.
Fakten sprechen für Dahlin
Doch die reinen Fakten sprächen für ihn: "Neben der Unsicherheit, die in der Persönlichkeit begründet liegen mag, hat er auf dem Kongress, wenn es um die nackten Daten und Fakten und Zahlen geht, offenbar einen überzeugenden Eindruck hinterlassen und relativ klar gemacht, dass er den Kurs von Anders Besseberg so nicht fortsetzen möchte." Er habe das Hauptaugenmerk darauf gelegt, den Anti-Doping Kampf zu verbessern, so Seppelt. Ein Zeichen für die ebenfalls angekündigte Transparenz sei bereits, dass der Kongress nicht mehr hinter verschlossenen Türen stattfinde, sondern Medienvertreter dabei sein dürften.
Rolle des deutschen Skiverbands
Darüber hinaus sei Franz Steinle, der deutsche Skiverbandspräsident, als neues IBU Vorstandsmitglied gewählt worden und wolle den deutschen Einfluss in der IBU stärken. Steinle habe zwar die Wahl zum ersten Vize-Präsidenten verloren, sei aber dann in den Vorstand gewählt worden, was so zu interpretieren sein könnte: "Man wollte den Deutschen aus der Spitze des IBU durchaus zu verstehen geben, dass sie zwar wichtig sind, dass sie aber nicht die Allerwichtigsten sind." Seppelt bezeichnete außerdem Deutschland als den wichtigsten Markt für den populären Biathlonsport.
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