"Wer hat Dein Licht ausgemacht? Wer hat Dein Leben gestohlen?", so lauten die ersten Zeilen des Songs "Naidas, Cassadies" auf dem neuen Fleet-Foxes-Album "Crack-Up". Fleet-Foxes-Sänger Robin Pecknold richtet diese Worte nicht etwa an einen Freund oder eine Geliebte, sondern an sich selbst. Der Sound klingt für Fleet-Foxes-Verhältnisse ungewöhnlich düster. Er erinnert an das berühmte Moritat "The End" von den Doors. Ja, was ist denn da bloß schiefgelaufen, Herr Pecknold?
"Ich will jetzt nicht zu negativ klingen, aber zuerst fiel meine langjährige Beziehung auseinander und dann gab es auch noch Spannungen in der Band. Es wurde immer unwahrscheinlicher, dass wir je wieder etwas gemeinsam machen werden. Schuld daran war ich wohl selbst. Ich hatte eine echte Sinnkrise. Ich war mir nicht mehr sicher, ob die Musik das Richtige ist für mich. Deshalb auch der Titel 'Crack-Up'. Es steht für 'etwas aufbrechen'. Das habe ich getan und jetzt geht es mir wieder besser."
"Ich will jetzt nicht zu negativ klingen, aber zuerst fiel meine langjährige Beziehung auseinander und dann gab es auch noch Spannungen in der Band. Es wurde immer unwahrscheinlicher, dass wir je wieder etwas gemeinsam machen werden. Schuld daran war ich wohl selbst. Ich hatte eine echte Sinnkrise. Ich war mir nicht mehr sicher, ob die Musik das Richtige ist für mich. Deshalb auch der Titel 'Crack-Up'. Es steht für 'etwas aufbrechen'. Das habe ich getan und jetzt geht es mir wieder besser."
Vier Jahre Isolation
Nach der letzten Tour mit den Fleet Foxes vor fünf Jahren fasste Robin Pecknold monatelang keine Gitarre an. Er ließ sich die Haare und den Bart schneiden und begab sich auf eine lange Reise. Diese führte ihn bis nach Nepal und Hawaii, aber auch zu einem Handwerkerkurs in die Abgeschiedenheit des Nordostens der USA und schließlich an die Ostküste, nach New York, wo Pecknold an der Columbia Universität unter anderem Musiktheorie studierte. Vier Jahre dauerte die selbst gewählte Isolation.
Als Inspiration für den Titel der neuen Fleet-Foxes-Platte nennt Pecknold einen Essay von Robert F. Fitzgerald, der 1936 erschienen ist und "The Crack-Up" heißt. Dort schildert der Schriftsteller seine eigene Lebens- und Schaffenskrise. Zur Lösung seiner Probleme tat der Frontmann der Fleet Foxes das für Musiker Naheliegende: Pecknold verarbeitete die Krise mittels Songwriting, rief die Band zusammen und siehe da, die Fleet Foxes fanden wieder zueinander.
"Songstrukturen, Arrangements und die Psychologie der Songs, all das sollte auf 'Crack-Up' auseinandergenommen werden. Ich wollte auch Raum schaffen für meine Bandkollegen. Sie sollten sich mehr einbringen können als bisher. Am Anfang des Albums ist alles offen und chaotisch, am Ende steht die geschlossene Form, die Nähe zueinander."
Als Inspiration für den Titel der neuen Fleet-Foxes-Platte nennt Pecknold einen Essay von Robert F. Fitzgerald, der 1936 erschienen ist und "The Crack-Up" heißt. Dort schildert der Schriftsteller seine eigene Lebens- und Schaffenskrise. Zur Lösung seiner Probleme tat der Frontmann der Fleet Foxes das für Musiker Naheliegende: Pecknold verarbeitete die Krise mittels Songwriting, rief die Band zusammen und siehe da, die Fleet Foxes fanden wieder zueinander.
"Songstrukturen, Arrangements und die Psychologie der Songs, all das sollte auf 'Crack-Up' auseinandergenommen werden. Ich wollte auch Raum schaffen für meine Bandkollegen. Sie sollten sich mehr einbringen können als bisher. Am Anfang des Albums ist alles offen und chaotisch, am Ende steht die geschlossene Form, die Nähe zueinander."
Verwinkelte Gedankengänge statt lichter Höhen
Wenn man die Musik als Maßstab nimmt, muss Robin Pecknolds Kampf mit seinen Dämonen episch gewesen sein. Viele Stücke durchleben zum Teil dramatische Brüche und Stimmungsschwankungen. An einer Stelle sind die Arrangements dünn und brüchig wie trockene Grashalme, an einer anderen schwingen sie sich zu mächtigen, symphonischen Sturmböen hoch.
Die mehrstimmigen und sanften Harmonien, ein Markenzeichen der Fleet Foxes, sind immer noch da, aber sie führen die Songs nicht mehr in lichte Höhen, sondern durch die verwinkelten Gedankengänge ihres Leadsängers. Pecknolds Stimme flüstert häufig, sie monologisiert sich durch Songpassagen oder hält Zwiesprache mit sich selbst.
Die mehrstimmigen und sanften Harmonien, ein Markenzeichen der Fleet Foxes, sind immer noch da, aber sie führen die Songs nicht mehr in lichte Höhen, sondern durch die verwinkelten Gedankengänge ihres Leadsängers. Pecknolds Stimme flüstert häufig, sie monologisiert sich durch Songpassagen oder hält Zwiesprache mit sich selbst.
Dunkler Beginn und helles Ende
Orson Welles und sein Film "F for Fake" aus dem Jahr 1974 standen Pate für das Spiel der Stimmen auf "Crack-Up".
"Der Film handelt von einem Kunstfälscher. Orson Welles nimmt die Position des Erzählers ein. Der Film präsentiert sich zunächst als Dokumentation, aber dann mischen sich Spielfilmsequenzen in das Material. Schnitt! Plötzlich sitzt man mit Orson Welles im Schneideraum und er bespricht den Film. Dieses Spiel mit den verschiedenen Metaebenen hat mich fasziniert. Ich habe versucht, diese Technik auf die verschiedenen Stimmlagen zu übertragen und sie miteinander kommunizieren zu lassen."
"Der Film handelt von einem Kunstfälscher. Orson Welles nimmt die Position des Erzählers ein. Der Film präsentiert sich zunächst als Dokumentation, aber dann mischen sich Spielfilmsequenzen in das Material. Schnitt! Plötzlich sitzt man mit Orson Welles im Schneideraum und er bespricht den Film. Dieses Spiel mit den verschiedenen Metaebenen hat mich fasziniert. Ich habe versucht, diese Technik auf die verschiedenen Stimmlagen zu übertragen und sie miteinander kommunizieren zu lassen."
Das Cover des Albums zeigt eine Felsenküste. Die See ist aufgewühlt, schwarze Wolken hängen am Himmel, doch im Hintergrund brechen die ersten Sonnenstrahlen durch. "Crack-Up" ist ein Album wie ein Entwicklungsroman, eine epische Folk-Rock-Erzählung mit dunklem Beginn und hellem Ende. "Crack-Up" ist eines der komplexesten und besten Popalben des bisherigen Jahres.
"Crack-Up", das dritte Album der Fleet Foxes, ist auf Nonesuch Records erschienen. Im November kommen die Fleet Foxes für drei Live-Termine nach Deutschland. Das Clubkonzert im Festsaal Kreuzberg am 25. Juni in Berlin ist bereits ausverkauft.