Für das neue Album "Exoterik" wollten Die Türen mal was anderes probieren. Statt, wie sonst immer, in der Hauptstadt aufzunehmen, sind alle in den Regionalexpress gestiegen und nach Ringenwalde gefahren. Da haben sie sich in einer alten Schule einquartiert und ganz in Ruhe und aller Abgeschiedenheit an neuen Songs gearbeitet: "Es war sozusagen eine geplante Jam-Session", sagte Sänger Maurice Summen im Deutschlandfunk. "Wir sind völlig ohne Musik nach Ringenwalde gefahren, alles ist dort entstanden, beim gemeinsamen Spielen. Auch die Texte sind spontan dazu gekommen - und sind dann sozusagen manifestiert worden, dadurch, dass wir immer alles aufgenommen haben. Danach hatten wir sechs Stunden Musik - die haben wir für das Album auf knapp zwei Stunden runtergebrochen."
Pop ist immer eine Oberfläche
Exoterik meint für Aristoteles den oberflächlichen Diskurs - im Gegensatz zur Esoterik, bei der man auch schon mal diskursmäßig in die Vollen gehen kann. Die Türen allerdings sind in ihren Texten immer irgendwo zwischen der Eso- und der Exoterik. Sie verhandeln gesellschaftliche Probleme, wollen über mehr singen als den letzten Samstagabend oder eine Liebelei - wohlwissend, dass Pop niemals ein Uniseminar ersetzen kann. "Pop ist immer oberflächlich, das liegt in seiner Definition", so Summen. "Aber durch die Musik, die immer in der Lage ist, den Menschen direkt emotional anzusprechen, geht sie dann doch wieder über sich hinaus. Das ist ja das tolle am Pop!"
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