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Neues Album von Element of Crime
Berlin ist überall

Baden im Prinzenbad, Trinken am Schlesischen Tor: In fast jedem Song auf „Schafe, Monster und Mäuse“ von Element of Crime gibt es einen Verweis auf die Hauptstadt. Ein Berlin-Album sei es aber nicht, so Sven Regener im Dlf. „Wenn es eine Band gibt, die nicht sehr regional ist, dann Element of Crime.“

Sven Regener und Jakob Ilja im Corsogespräch mit Christoph Reimann | 06.10.2018
    Element of Crime im Kornfeld: Sven Regener (2. v. l.) und Jakob Ilja (3. v. l.)
    Element of Crime im Kornfeld: Sven Regener (2. v. l.) und Jakob Ilja (3. v. l.) (Charlotte Goltermann)
    "Es ist kein Städtemarketing, was wir machen - es ist Musik", sagte Gitarrist Jakob Ilja im Deutschlandfunk. Orte wie Kurfürstendamm oder Schlesisches Tor seien einfach Begriffe, die gut klingen. Der Hörer habe dazu seine eigenen Ideen und Phantasien. "Es sind Orte - aber es sind auch Metaphern." Sänger Sven Regener ergänzte: "Unsere Hochburgen sind überall - ob in Wien oder in Berlin."
    "Wir schmeißen auch Lieder weg"
    "Wenn Lieder die verschiedenen Ebenen und Schichten nicht haben, dann wird es meist für uns fad", sagte Regener weiter. "Wir schmeißen auch Lieder weg; ich habe schon Texte weggeworfen. Meistens deshalb, weil sie mir fad wurden, weil sie zu eindimensional waren."
    Element of Crime 2018
    Element of Crime 2018 (Charlotte Goltermann)
    Die Band Element of Crime unterstütze Solidaritätskonzerte wie #WirSindMehr in Chemnitz, auch wenn sie bei den Auftritten nicht dabei war. "Die haben uns jedenfalls nicht gefragt; es waren wahrscheinlich schon genug da", sagte Frontmann Regener. In den 90ern habe die Band sich an solchen Konzerten beteiligt, nach den Attacken von Hoyerswerda, Rostock-Lichtenhagen, Mölln und Solingen. "Das ist aber nicht wirklich eine politische Tat", so Regener. "Das ist eher, dass man die Leute ermutigt." Es täte ihm leid, "dass immer Campino ranmuss".
    Auf die Frage, ob Kunst kommentieren und sich einmischen solle, sagte Regener nur kurz: "Nein."
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.