"Es geht um wahr und falsch". So erklärt PeterLicht den Hintergrund von seinem "Chipslied", mit dem sein neues Album "Wenn wir alle anders sind" beginnt. "In dem Lied kommt auch die Zeile vor: 'Erst wenn die letzte Metro abgefahren ist, werdet Ihr sehen, dass es Metrosexuelle nicht gibt'. Überall werden neue Realitäten erschaffen, und man weiß nicht: Sind die jetzt wahr oder falsch. Darüber wollte ich ein Lied machen".
Alles soll immer anders sein
An solchen neuen Realitäten bzw. alternativen Fakten hangelt sich PeterLicht schlau von Lied zu Lied. Und stellt dabei auch die Frage nach Kontrolle und Forderungen. "Es gibt immer Spannungen, zum Beispiel in Beziehungen. Da sagt man sich gerne: Du bist super – aber Du wärst noch besser, wenn Du anders bist. Und über diese Spannungen und Forderungen wollte ich singen, in dem Lied 'Liebeslied von unten'. Das alle immer anders sein sollen, als sie sind – und dass dieses 'anders sein sollen' so eine Forderung ist, die latent immer mitschwebt".
Das Konkrete und das Allgemeine
PeterLicht seziert mit vermeintlich banalen Metaphern unsere Wirklichkeit – in einer unnachahmlichen Eleganz. Chips werden zum Bild für die Leistungsgesellschaft, die Absurdität von Forderungen nach Anderssein wird entlarvt – oder der Moment, in dem man plötzlich merkt: Hey, wir haben die ganze Zeit etwas falsch gemacht – wir müssen das alles rückgängig machen. "Davon handelt das 'Umentscheidungslied'. Das ist der Slogan, der gerade überall in der Luft liegt. Wir haben etwas falsch gemacht. Wir müssen uns wieder umentscheiden". Falsch gemacht hat PeterLicht mit seinem neuen Album "Wenn wir alle anders sind" auf jeden Fall nichts.
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