Soziale Themen standen zu Beginn der Veranstaltung im Vordergrund: Lisa Jackson, zuständig für den Umweltschutz, betonte, dass man mittlerweile 93 Prozent aller Apple-Standorte, gemeint sind vor allem die Rechenzentren, mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen versorge. Und: Apple unternehme besondere Anstrengungen beim Thema Recycling. Liam heißt ein Wunder-Roboter, den Ingenieure entwickelt haben. Seine Aufgabe: Jedes von Apple hergestellte iPhone in seine Einzelteile zu zerlegen.
"So können wir hochwertige Komponenten wieder verwenden, sie in unseren Produkten erneut einbauen. Damit schützen wir natürliche Quellen."
Apple Produktvorstellung sind seit dem Tod von Firmengründer Steve Jobs nicht mehr ganz so geheimnisvoll. Zwar sind die Apple-Leute immer noch Meister, wenn es um den Gebrauch des Superlativs geht, doch was die Geheimhaltung anbelangt, ist einiges lockerer geworden. Schon vor Wochen war durchgesickert, welche Geräte Apple am Montag vorstellen würde. Nur bei den Preisen gab es Überraschungen - die Computer-Uhr wurde um 50 Euro auf 349 Euro gesenkt. Überraschung Nummer zwei: Das erwartete neue kleine iPhone - und die Betonung liegt hier auf klein - bekommt einen für Apple-Verhältnisse moderaten Einstiegspreis: 489 Euro. Es heißt iPhone SE und verfügt über 16 GB Speicher in der Grundversion. Apple-Vize-Chef Greg Joswiak:
"Viele Nutzer haben uns darum gebeten, auch weiterhin vier Zoll große Geräte anzubieten. Und genau das machen wir heute."
Hardware vom "großen Bruder" entliehen
Das Unternehmen will sich vor allem nach unten absichern. Sprich: die wachsende Android-Konkurrenz, die vor allem mit günstigeren Preisen und ähnlichen Funktionalitäten lockt, auf Abstand halten. Und hier scheint man sich in Cupertino eine Nische herauszupicken: Vier-Zoll-Geräte. Die gibt es bei der Android-Konkurrenz meist nur mit älteren Prozessoren und Hardware. Apple packt in sein Gerät die neueste Hardware aus dem großen Bruder, dem iPhone 6S: Sowohl den A9-Prozessor als auch die viel gelobte Zwölf-Megapixel-Kamera, die Videos in 4K-Qualität aufnehmen kann. Die Unterschiede: Die Display Auflösung entspricht nicht HD-Qualität und die 3D-Touch-Funktion fehlt. Rein äußerlich hat sich kaum etwas geändert, die Ecken und der Bildschirm sind jetzt abgerundet. Parallel dazu gibt es dazu auch eine neue Version des Betriebssystems: Das Update auf iOS 9.3 ist 300 Megabyte groß. Es stattet die Notizen-App mit einem Passwort-Schutz aus und passt die Licht-Temperatur vor dem zu Bett gehen automatisch an. Nightshift - Nachtschicht - heißt diese Funktion:
"Nachtschicht verändert die Display-Farben, macht sie wärmer. Man schläft nachts leichter ein. Das Telefon orientiert sich dabei an der Uhrzeit und dem Ort. Dadurch weiß es, wann die Sonne untergeht und es mildert den blauen Farbanteil, was einen wiederum beim Einschlafen hilft."
Erwartet wurde auch ein neues iPad. Auch hier lieferte Cupertino. Es hat ein 9,7 Zoll großes Display, die gleiche Hardware wie sein 12,9 Zoll großer Bruder und zielt eher auf das hochpreisige Segment ab: 689 Euro kostet es in der Grundversion und es lässt sich via Smart Connector mit einer speziellen Tastatur verbinden. Außerdem gibt es einen Stift. Mit dem Trend zu eher wieder kleineren Tablets und Smart Phones schwimmt Apple gegen den Trend. Frühestens im Herbst, wohl eher zum Jahresende, wird sich zeigen, ob das Unternehmen die richtige Entscheidung getroffen hat und damit den Rückgang beim Absatz von iPhones stoppen konnte.