Die Europäische Union hat schon vor ein paar Jahren reagiert und Grenzwerte für Kühlmittel in Autoklimaanlagen festgelegt. So dürfen ab Jahresbeginn nur noch Mittel in neuen Fahrzeugtypen verwendet werden, die ein Emissionspotenzial von 150 nicht überschreiten, ab dem Jahr 2017 gilt dies dann für alle Neuwagen. Der Hintergrund: Bei Kühlmitteln in Klimaanlagen handelt es sich bislang meist um flourierte Treibhausgase – und deren Austritt soll aus Klimaschutzgründen drastisch reduziert werden.
Die EU-Vorgabe führte dazu, dass auch hierzulande eine Diskussion über ein neues Kühlmittel einsetzte. Denn trotz geschlossenen Kreislaufs in den Klimaanlagen treten Kühlmittel durch undichte Stellen und natürlich auch bei Unfällen verstärkt aus. Der Verband der deutschen Automobilindustrie hat sich nach langem Hin und Her für eine neue Chemikalie mit der Bezeichnung 1234yf entschieden. Hans-Georg Frischkorn, Geschäftsführer des VDA.
"Der technische Fortschritt hat dazu geführt, dass jetzt die Entscheidung weltweit und nicht in der deutschen Autoindustrie alleine für 1234yf gefallen ist. Der Hauptgrund ist, dass das neue Kältemittel wesentlich klimafreundlicher als das bisherige ist."
In der Tat war das bisher verwendete Kühlmittel ein wahrer Klimakiller. Denn die Substanz R 134 a hat einen klimaschädlichen Emissionsfaktor von über 1.400. Das neue Mittel hingegen den Faktor 4 – ist also deutlich besser.
So weit, so gut, könnte man meinen, doch Umweltexperten halten die Festlegung auf das Kühlmittel 1234yf dennoch für falsch. Nicht so sehr aus Klimagründen, sondern unter Sicherheitsaspekten. Eva Lauer von der Deutschen Umwelthilfe lehnt die Verwendung von 1234yf ab
"Eine relativ neue Chemikalie, die hoch entzündlich ist. Infolge dessen kann Flusssäure entstehen. Flusssäure ist extrem gefährlich und kann sogar Glas verätzen. Autofahrer können bei einem Autounfall diesen giftigen Gasen ausgesetzt werden. Somit ist die Gefährdung für Fahrer und auch für Rettungskräfte bei Unfällen oder Massenkarambolagen extrem hoch."
Die Auseinandersetzung um einen neuen Standard bei Kühlmitteln geht nun schon über mehrere Jahre. Es ist auch ein Streit der Gutachter. So hat sich beispielsweise das Umweltbundesamt für die Alternative CO2 entschieden. Paradoxerweise, denn auch Kohlendioxid ist bekanntlich ein Treibhausgas, doch hat als Kühlmittel den besten Wert – nämlich den Faktor 1, besser geht es also nicht. Auch der VDA hatte sich vor Jahren noch für CO2 stark gemacht und seine Meinung nun geändert. Die Sicherheitsbedenken, dass bei Unfällen oder Bränden im Auto durch 1234yf Flusssäure entsteht, hält Geschäftsführer Hans-Georg Frischkorn längst für ausgeräumt.
"Das Umweltbundesamt schaut sich eine chemische Substanz an – und im Labor kann ich sehr viel über eine Substanz sagen. Entscheidend für die Sicherheit im Auto ist ja, wie eine Gesamtsituation ausschaut."
Und hier beruft sich der Dachverband der deutschen Automobilhersteller auch auf Gutachten des Feuerwehrverbandes oder des TÜV. Umgekehrt kritisieren Umweltverbände wie etwa die Deutsche Umwelthilfe weiterhin die Gutachten der Gegenseite. Eva Lauer kritisiert die Tests ganz konkret.
"Es wird gesprochen von Entzündungstemperaturen von 550 beziehungsweise 650 Grad Celsius. Im Sicherheitsdatenblatt zu diesem Kältemittel 1234yf stehen aber Entzündungstemperaturen von 400 Grad."
Da vor wenigen Tagen das Kraftfahrt-Bundesamt als zuständige Behörde nun auch die erste Genehmigung für die Verwendung von 1234yf in einem Fahrzeug gegeben hat, scheint die Sache endgültig entschieden. VDA-Geschäftsführer Frischkorn geht zumindest fest davon aus.
"Da kann ich wirklich jeden Autofahrer und vor allem jeden Käufer eines Neuwagens beruhigen: Das neue Kältemittel ist genauso sicher, wie das bisherige."
Die Deutsche Umwelthilfe und auch das Umweltbundesamt sind bis heute nicht davon überzeugt, dass 1234yf wirklich sicher ist. Die Gegenseite hingegen hofft, dass ein jahrelanger Streit nun langsam zu den Akten gelegt werden kann.
Die EU-Vorgabe führte dazu, dass auch hierzulande eine Diskussion über ein neues Kühlmittel einsetzte. Denn trotz geschlossenen Kreislaufs in den Klimaanlagen treten Kühlmittel durch undichte Stellen und natürlich auch bei Unfällen verstärkt aus. Der Verband der deutschen Automobilindustrie hat sich nach langem Hin und Her für eine neue Chemikalie mit der Bezeichnung 1234yf entschieden. Hans-Georg Frischkorn, Geschäftsführer des VDA.
"Der technische Fortschritt hat dazu geführt, dass jetzt die Entscheidung weltweit und nicht in der deutschen Autoindustrie alleine für 1234yf gefallen ist. Der Hauptgrund ist, dass das neue Kältemittel wesentlich klimafreundlicher als das bisherige ist."
In der Tat war das bisher verwendete Kühlmittel ein wahrer Klimakiller. Denn die Substanz R 134 a hat einen klimaschädlichen Emissionsfaktor von über 1.400. Das neue Mittel hingegen den Faktor 4 – ist also deutlich besser.
So weit, so gut, könnte man meinen, doch Umweltexperten halten die Festlegung auf das Kühlmittel 1234yf dennoch für falsch. Nicht so sehr aus Klimagründen, sondern unter Sicherheitsaspekten. Eva Lauer von der Deutschen Umwelthilfe lehnt die Verwendung von 1234yf ab
"Eine relativ neue Chemikalie, die hoch entzündlich ist. Infolge dessen kann Flusssäure entstehen. Flusssäure ist extrem gefährlich und kann sogar Glas verätzen. Autofahrer können bei einem Autounfall diesen giftigen Gasen ausgesetzt werden. Somit ist die Gefährdung für Fahrer und auch für Rettungskräfte bei Unfällen oder Massenkarambolagen extrem hoch."
Die Auseinandersetzung um einen neuen Standard bei Kühlmitteln geht nun schon über mehrere Jahre. Es ist auch ein Streit der Gutachter. So hat sich beispielsweise das Umweltbundesamt für die Alternative CO2 entschieden. Paradoxerweise, denn auch Kohlendioxid ist bekanntlich ein Treibhausgas, doch hat als Kühlmittel den besten Wert – nämlich den Faktor 1, besser geht es also nicht. Auch der VDA hatte sich vor Jahren noch für CO2 stark gemacht und seine Meinung nun geändert. Die Sicherheitsbedenken, dass bei Unfällen oder Bränden im Auto durch 1234yf Flusssäure entsteht, hält Geschäftsführer Hans-Georg Frischkorn längst für ausgeräumt.
"Das Umweltbundesamt schaut sich eine chemische Substanz an – und im Labor kann ich sehr viel über eine Substanz sagen. Entscheidend für die Sicherheit im Auto ist ja, wie eine Gesamtsituation ausschaut."
Und hier beruft sich der Dachverband der deutschen Automobilhersteller auch auf Gutachten des Feuerwehrverbandes oder des TÜV. Umgekehrt kritisieren Umweltverbände wie etwa die Deutsche Umwelthilfe weiterhin die Gutachten der Gegenseite. Eva Lauer kritisiert die Tests ganz konkret.
"Es wird gesprochen von Entzündungstemperaturen von 550 beziehungsweise 650 Grad Celsius. Im Sicherheitsdatenblatt zu diesem Kältemittel 1234yf stehen aber Entzündungstemperaturen von 400 Grad."
Da vor wenigen Tagen das Kraftfahrt-Bundesamt als zuständige Behörde nun auch die erste Genehmigung für die Verwendung von 1234yf in einem Fahrzeug gegeben hat, scheint die Sache endgültig entschieden. VDA-Geschäftsführer Frischkorn geht zumindest fest davon aus.
"Da kann ich wirklich jeden Autofahrer und vor allem jeden Käufer eines Neuwagens beruhigen: Das neue Kältemittel ist genauso sicher, wie das bisherige."
Die Deutsche Umwelthilfe und auch das Umweltbundesamt sind bis heute nicht davon überzeugt, dass 1234yf wirklich sicher ist. Die Gegenseite hingegen hofft, dass ein jahrelanger Streit nun langsam zu den Akten gelegt werden kann.