Hinter der Bezeichnung verbirgt sich ein roter Riesenstern in fortgeschrittenem Alter, der durch Instabilitäten in seinem Innern zu mehr oder minder regelmäßigen Pulsationen getrieben wird. Sein mittlerer Durchmesser entspricht dabei dem doppelten Durchmesser der Erdbahn, und seine Helligkeit übersteigt die der Sonne tausendfach.
Aber der Stern R Aquarii ist kein Einzelgänger – er wird von einem Begleiter der besonderen Art umrundet, den die Astronomen als Weißen Zwerg identifiziert haben. Ein Umlauf dauert etwa 44 Jahre.
Dieser Begleiter muss ursprünglich sogar mehr Masse als R Aquarii besessen haben und deswegen schneller gealtert sein als jener. Vermutlich hat er dabei vor langer Zeit einen Teil der Materie an seinen Nachbarstern verloren. Die fordert er jetzt gleichsam zurück, denn mit seiner geballten Schwerkraft entreißt er dem pulsierenden R Aquarii fortwährend Gasströme, die sich in die Umgebung des Sternpaares ergießen. Die Astronomen sprechen in diesem Zusammenhang von einem symbiotischen Doppelstern.
Vor ein paar Monaten haben die Forscher das System mit dem neuen SPHERE-Instrument an der Europäischen Südsternwarte in Chile sehr detailliert fotografiert. Dabei waren die Materieströme dieses Systems sogar noch besser zu erkennen als mit Hilfe des Hubble-Space-Teleskops.