Die Orthopädiebranche in Deutschland floriert. Insgesamt setzten Orthopädietechnik-Betriebe, Sanitätshäuser und Apotheken mir orthopädischen Hilfsmitteln im vergangenen Jahr rund 4,3 Milliarden Euro um. Das waren 3,3 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Dieser Trend dürfte anhalten, denn mit der immer älteren Bevölkerung steigt auch der Bedarf an orthopädischen Hilfsmitteln, davon ist die Innung überzeugt.
Dabei gibt es je nach Alter und Lebenslage unterschiedliche Anforderungen, an die Prothesen etwa. Grundsätzlich gilt:
"Also das Allerwichtigste ist, sie muss quasi optimal an den Körper angepasst sein, denn diese Schnittstelle zwischen Prothese und Mensch ist sehr, sehr wichtig. Eine Prothese darf einfach nicht drücken, der Schaft darf nicht zu locker sitzen, es muss einfach komfortabel sein, diese Prothese zu tragen."
Bei Älteren treten andere Bedürfnisse zusätzlich in den Vordergrund:
"Für mich als älterer Mensch kommt es in erster Linie auf Sicherheit an, für mich ist Sicherheit das Wichtigste."
Seit 54 Jahren lebt dieser Rentner mit nur einem Bein. Leichtfüßig bewegt er sich dennoch auf dem Messestand eines der ganz Großen dieser Branche. Er trägt eine Knie- und Beinprothese aus diesem Jahrtausend und erinnert sich mit Grausen an sein erstes Ersatzbein:
"Früher, das Erste was ich bekam war ein Holzbein, unten Holz, Schaft Holz, alles Holz. Eine Achse dadurch, vorn eine Gummizug, da musste man wenn man weitergehen wollte, mit dem Gummizug mit Kraft den Unterschenkel immer nach vorne werfen. Und heute, gehe ich ganz normal, ich zeige Ihnen das mal, ich kann auch auftreten, wenn ich so ... . beugen unter Last, war mit allen Kniegelenken die ich vorher hatte nur bei den letzten bedingt möglich, aber bei den ersten war das unmöglich! In dem Moment, wo ich aufgetreten bin, ist das kollabiert und ich lag auf der Nase. Das ist jetzt so gut wie ausgeschlossen."
Als besonders problematisch für Beinamputierte gilt das Treppensteigen, ein Fuß nach dem anderen. Was einem Gesunden selbstverständlich erscheint, ist für den Beinprothesenträger nach wie vor ein Wagnis. Hier gilt das in Leipzig soeben vorgestellte Genium Bionic Prosthetic System, ein mechatronisches Kniegelenk mit neuester Sensor-, Computer- und Regeltechnik als Weltinnovation. Denn nach wie vor ist es für die Entwickler eine große Schwierigkeit, den menschlichen Gang in Prothesen-Mechanismen nachzuahmen:
"Der menschliche Gang ist ein Wunder, da gehört sehr, sehr viel dazu, die Physiologie ist sehr schwierig zu verstehen, zu begreifen , zu erforschen. Und sie mit Hilfe von Prothesen nachzustellen, ist eine sehr große Herausforderung und Aufgabe für uns."
Dank dieser Innovation gelingt es Beinamputierten nun erstmals, auf Neigungen, Steigungen und unebenem Gelände natürlich zu stehen, zu gehen oder sogar alternierend Treppen zu steigen. Der Bewegungsradius wird damit deutlich erweitert.
Wenige Meter weiter sitzt ein junger Mann namens Martin an einem Tisch und spielt mit seiner rechten Hand:
"Also das ist die sogenannte Michelangelo-Hand, das heißt das ist eine neuartige Prothesenhand, die das Greifen verschiedener Gegenstände deutlich vereinfacht."
Martin ist geschätzt Mitte 20 und hat von Geburt an nur eine Hand. Er habe sich stets komplett gefühlt, sagt er, bis er die Ausbildung zum Kommunikationseletroniker begann:
"Weil ich da einfach eine zweite Hand gebraucht habe, um den Lötkolben zu halten, die Messspitzen zu halten, für die Messgeräte und in dieser Zeit, in diesen zwei Jahren habe ich jeden Tag die Prothese verwendet und somit auch sehr gut gelernt mit der Prothese umzugehen."
Der Händedruck mit der Michelangelo-Hand fällt etwas technisch, kühl und ziemlich fest aus. Die schmalen und feingliedrigen, elfenbeinfarbenen Finger der Kunsthand folgen den Impulsen ihres Trägers:
"Ja die Steuerung erfolgt über zwei Sensoren, die einfach auf der Haut aufliegen, an meinem Stumpf, und wenn ich diese Muskeln anspanne an meinem Stumpf, öffnet die Prothese oder schließt die Prothese. Also das Gehirn sendet einen Nervenimpuls zu dem Muskel und der Muskel kontrahiert sich und wenn sich ein Muskel kontrahiert, können wir an der Hautoberfläche Signale messen."
Mit erstaunlicher Leichtigkeit kann die Kunsthand sogar ein Blatt Papier von der Tischplatte aufheben. Kunst-Zeigefinger und Kunst-Daumen finden zueinander und bilden eine Greifzange, wie bei einer gesunden Hand. Auch das ist neu in der Welt der Prothesen, deren Entwickler zunehmend auf Bionik und damit auf die Verknüpfung von Biologie und Elektronik setzen.
Dabei gibt es je nach Alter und Lebenslage unterschiedliche Anforderungen, an die Prothesen etwa. Grundsätzlich gilt:
"Also das Allerwichtigste ist, sie muss quasi optimal an den Körper angepasst sein, denn diese Schnittstelle zwischen Prothese und Mensch ist sehr, sehr wichtig. Eine Prothese darf einfach nicht drücken, der Schaft darf nicht zu locker sitzen, es muss einfach komfortabel sein, diese Prothese zu tragen."
Bei Älteren treten andere Bedürfnisse zusätzlich in den Vordergrund:
"Für mich als älterer Mensch kommt es in erster Linie auf Sicherheit an, für mich ist Sicherheit das Wichtigste."
Seit 54 Jahren lebt dieser Rentner mit nur einem Bein. Leichtfüßig bewegt er sich dennoch auf dem Messestand eines der ganz Großen dieser Branche. Er trägt eine Knie- und Beinprothese aus diesem Jahrtausend und erinnert sich mit Grausen an sein erstes Ersatzbein:
"Früher, das Erste was ich bekam war ein Holzbein, unten Holz, Schaft Holz, alles Holz. Eine Achse dadurch, vorn eine Gummizug, da musste man wenn man weitergehen wollte, mit dem Gummizug mit Kraft den Unterschenkel immer nach vorne werfen. Und heute, gehe ich ganz normal, ich zeige Ihnen das mal, ich kann auch auftreten, wenn ich so ... . beugen unter Last, war mit allen Kniegelenken die ich vorher hatte nur bei den letzten bedingt möglich, aber bei den ersten war das unmöglich! In dem Moment, wo ich aufgetreten bin, ist das kollabiert und ich lag auf der Nase. Das ist jetzt so gut wie ausgeschlossen."
Als besonders problematisch für Beinamputierte gilt das Treppensteigen, ein Fuß nach dem anderen. Was einem Gesunden selbstverständlich erscheint, ist für den Beinprothesenträger nach wie vor ein Wagnis. Hier gilt das in Leipzig soeben vorgestellte Genium Bionic Prosthetic System, ein mechatronisches Kniegelenk mit neuester Sensor-, Computer- und Regeltechnik als Weltinnovation. Denn nach wie vor ist es für die Entwickler eine große Schwierigkeit, den menschlichen Gang in Prothesen-Mechanismen nachzuahmen:
"Der menschliche Gang ist ein Wunder, da gehört sehr, sehr viel dazu, die Physiologie ist sehr schwierig zu verstehen, zu begreifen , zu erforschen. Und sie mit Hilfe von Prothesen nachzustellen, ist eine sehr große Herausforderung und Aufgabe für uns."
Dank dieser Innovation gelingt es Beinamputierten nun erstmals, auf Neigungen, Steigungen und unebenem Gelände natürlich zu stehen, zu gehen oder sogar alternierend Treppen zu steigen. Der Bewegungsradius wird damit deutlich erweitert.
Wenige Meter weiter sitzt ein junger Mann namens Martin an einem Tisch und spielt mit seiner rechten Hand:
"Also das ist die sogenannte Michelangelo-Hand, das heißt das ist eine neuartige Prothesenhand, die das Greifen verschiedener Gegenstände deutlich vereinfacht."
Martin ist geschätzt Mitte 20 und hat von Geburt an nur eine Hand. Er habe sich stets komplett gefühlt, sagt er, bis er die Ausbildung zum Kommunikationseletroniker begann:
"Weil ich da einfach eine zweite Hand gebraucht habe, um den Lötkolben zu halten, die Messspitzen zu halten, für die Messgeräte und in dieser Zeit, in diesen zwei Jahren habe ich jeden Tag die Prothese verwendet und somit auch sehr gut gelernt mit der Prothese umzugehen."
Der Händedruck mit der Michelangelo-Hand fällt etwas technisch, kühl und ziemlich fest aus. Die schmalen und feingliedrigen, elfenbeinfarbenen Finger der Kunsthand folgen den Impulsen ihres Trägers:
"Ja die Steuerung erfolgt über zwei Sensoren, die einfach auf der Haut aufliegen, an meinem Stumpf, und wenn ich diese Muskeln anspanne an meinem Stumpf, öffnet die Prothese oder schließt die Prothese. Also das Gehirn sendet einen Nervenimpuls zu dem Muskel und der Muskel kontrahiert sich und wenn sich ein Muskel kontrahiert, können wir an der Hautoberfläche Signale messen."
Mit erstaunlicher Leichtigkeit kann die Kunsthand sogar ein Blatt Papier von der Tischplatte aufheben. Kunst-Zeigefinger und Kunst-Daumen finden zueinander und bilden eine Greifzange, wie bei einer gesunden Hand. Auch das ist neu in der Welt der Prothesen, deren Entwickler zunehmend auf Bionik und damit auf die Verknüpfung von Biologie und Elektronik setzen.